Pedro Castillo | REUTERS

Peru Castillo muss 18 Monate in U-Haft bleiben

Stand: 16.12.2022 06:23 Uhr

Nach seiner Absetzung als Staatschef Perus muss Pedro Castillo für 18 Monate in Untersuchungshaft bleiben. Das entschied ein Richter, weil Fluchtgefahr bestehe. Vor dem Gericht protestierten Castillos Anhänger.

Inmitten zunehmend gewaltsamer Proteste auf den Straßen Perus hat das oberste Gericht weitere 18 Monate Untersuchungshaft für den vom Parlament abgesetzten Präsidenten Pedro Castillo angeordnet. Das teilte das Gericht via Twitter nach einer Anhörung mit.

Demnach wollen die Strafverfolgungsbehörden in dieser Zeit wegen des Vorwurfs der Rebellion gegen Castillo ermitteln, dem mehr als vier Jahre Haft drohen.

Eine Teilnahme an der virtuellen Anhörung lehnten Castillo und seine Anwälte mit dem Argument ab, dass es keine "Mindestgarantien" gebe. Vertreten ließ sich der Ex-Staatschef von einem Pflichtverteidiger.

Regierung erklärt Ausnahmezustand

Castillo hatte vergangene Woche versucht, das Parlament aufzulösen und per Dekret zu regieren. Daraufhin enthob ihn das Parlament seines Amtes. Castillo wurde verhaftet, die Staatsanwaltschaft wirft ihm eine Verletzung der verfassungsgemäßen Ordnung vor.

Seit Castillos Absetzung wird Peru von Unruhen erschüttert. Zuletzt erklärte die neue Regierung angesichts gewaltsamer Proteste für 30 Tage den nationalen Notstand, in dessen Zuge das Versammlungsrecht und die Bewegungsfreiheit beschränkt wird. Dadurch soll das Militär zusätzliche Vollmachten erhalten, gemeinsam mit der Polizei die Infrastruktur, Privateigentum und die Sicherheit aller Bürger zu schützen, wie Verteidigungsminister Luis Otarola Peñaranda erklärte.