George R.R. Martin

Streit ums Urheberrecht US-Schriftsteller verklagen ChatGPT-Entwickler

Stand: 21.09.2023 14:01 Uhr

"Game of Thrones"-Autor George R.R. Martin und andere Autoren haben die Firma OpenAI wegen der Verletzung geistigen Eigentums verklagt. Der ChatGPT-Entwickler habe ihre Bücher ohne ihr Einverständnis zum Trainieren von Künstlicher Intelligenz verwendet.

John Grisham, "Game of Thrones"-Autor George R.R. Martin und andere prominente US-Schriftsteller haben den ChatGPT-Entwickler OpenAI wegen des Vorwurfs von Urheberrechtsverletzungen verklagt. In der bei einem Bundesgericht in New York eingereichten Sammelklage werfen der US-Schriftstellerverband Authors Guild und weitere Autoren dem kalifornischen Start-up vor, ihre Bücher ohne ihr Einverständnis zum Trainieren von Künstlicher Intelligenz verwendet zu haben. Diese seien aber urheberrechtlich geschützt.

Das "Herzstück" der großen Sprachmodelle, mit denen ChatGPT trainiert werde, beruhe auf "systematischem Diebstahl im großen Stil", heißt es in der Klage. Diese Sprachmodelle "gefährden den Lebensunterhalt von Schriftstellern, da sie es jedem erlauben, automatisch und kostenlos (oder sehr billig) Texte zu erstellen, für die sie sonst Autoren bezahlen müssten". 

Mit Texten Sprachmodell für ChatGPT gefüttert

OpenAI hat mit Texten, die online zu finden waren, das Sprachmodell für ChatGPT gefüttert. Der Algorithmus ermöglicht es dem Chatbot, mit Nutzern über textbasierte Nachrichten zu kommunizieren. Welche Websites und Schriften dafür verwendet wurden, hat OpenAI aber nie genau offengelegt.

Mit Hilfe von ChatGPT ließen sich Inhalte erstellen, die den Stil von Schriftstellern imitierten, führten die Kläger weiter aus. "Perverserweise" mache das vorsätzliche Kopieren damit die "Werke der Kläger zu Motoren ihrer eigenen Zerstörung". Die Kläger fordern neben Schadenersatz, dass ihre urheberrechtlich geschützten Bücher "ohne ausdrückliche Genehmigung" nicht zur Entwicklung der Algorithmen für die generative KI-Technologie verwendet werden dürfen.

OpenAI teilte am Mittwoch mit, das Unternehmen respektiere die Rechte von Schriftstellern und Autoren und glaube, dass sie von KI-Technologie profitieren sollten. Es gebe produktive Gespräche mit kreativen Schöpfern weltweit, darunter auch mit Authors Guild, Amerikas ältester und größter Berufsorganisation für Schriftsteller. Es werde kooperativ daran gearbeitet, die Bedenken hinsichtlich Künstlicher Intelligenz zu verstehen und darüber zu diskutieren.

Julia Kastein, ARD Washington, tagesschau, 21.09.2023 17:17 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 21. September 2023 um 13:00 Uhr.