Teilnehmer eines Flüchtlingstrecks auf dem Weg zurück zum Grenzübergang zwischen Guatemala und Honduras

Guatemala Das Ende eines Flüchtlingstrecks

Stand: 20.01.2021 10:26 Uhr

Die Hoffnung auf ein Leben in den USA wurde enttäuscht: Die Polizei in Guatemala hat einen Treck mehrerer tausend honduranischer Migranten Richtung Norden gestoppt. In Bussen kehrten viele zurück nach Honduras.

Mehrere tausend Migranten eines aus Honduras gestarteten Flüchtlingstrecks haben den Versuch abgebrochen, über Guatemala und Mexiko in die USA zu gelangen. Wie die honduranische Tageszeitung "La Prensa" berichtet, beziffert das guatemaltekische Institut für Migration die Zahl der zurückgewiesenen Honduraner auf 3329 Migranten, unter ihnen 461 Minderjährige. Die tatsächliche Zahl dürfte weitaus höher liegen, da die Honduraner, die ihren Weg nach Norden freiwillig abbrachen, nicht erfasst sind.

Derzeit sollen sich noch etwa 1600 Migranten aus Honduras in Guatemala aufhalten. Einzelnen Gruppen soll es gelungen sein, den Weg in Richtung Mexiko fortzusetzen.

Die meisten aber wurden mit Bussen und Lastwagen zum Grenzübergang El Florido gefahren, an dem sie am vergangenen Freitag nach Guatemala eingereist waren. Auch Mexiko, das angesichts des Flüchtlingstrecks die Grenzen abgeriegelt hatte, stellte Busse zur Verfügung, um die Migranten wieder nach Honduras zu bringen.

Treck mit Gewalt gestoppt

Aufgehalten worden war der Treck am Montag nahe der Stadt Vado Hondo. Die gualtematekische Polizei trieb die Menschen auseinander und setzte dabei Tränengas und Schlagstöcke ein. Einige der Flüchtlinge warfen mit Steinen. Es gab viele Verletzte auf beiden Seiten.

Die Migranten waren nach eigenen Angaben vor Armut und Arbeitslosigkeit sowie der grassierenden Bandengewalt in Honduras geflohen. Zwei verheerende Hurrikans haben die Lage in dem Land weiter verschärft. Von den USA erhoffen sich die Menschen mit dem Amtsantritt Joe Bidens als Präsident eine weniger restriktive Einwanderungspolitik. Der scheidende US-Präsident Donald Trump war in den vergangenen Jahren hart gegen Migranten und Flüchtlinge vorgegangen. 

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Inforadio am 20. Januar 2021 um 09:51 Uhr.