Das Kreuzfahrtschiff "Norwegian Dawn" (Archivbild vom 22. März 2022)

Entwarnung vor Mauritius Keine Cholera auf Kreuzfahrtschiff

Stand: 26.02.2024 18:44 Uhr

Nach einem Cholera-Verdacht auf der "Norwegian Dawn" haben die mauritischen Behörden Entwarnung gegeben. Passagiere an Bord dürfen das Schiff demnach am Dienstagmorgen verlassen.

Für die Passagiere des Kreuzfahrtschiffes "Norwegian Dawn" ist ein Ende des unfreiwilligen Zwischenstopps vor der ostafrikanischen Insel Mauritius wegen Cholera-Verdachts in Sicht. Die örtlichen Behörden hatten dem Schiff das für Sonntag geplante Anlegen im Hafen der Hauptstadt Port Louis untersagt - weil 14 Passagiere und ein Besatzungsmitglied an Magen-Darm-Erkrankungen leiden sollen. Zuvor hatte schon die französische Insel La Réunion im Indischen Ozean das Schiff abgewiesen.

Proben ergaben jedoch, dass es sich bei den Erkrankungen nicht um Cholera handelt, wie das mauritische Gesundheitsministerium mitteilte. Die getesteten Personen seien zuvor in ihren Zimmern isoliert worden. Man habe die Hygienemaßnahmen an Bord erhöht und alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, um die Gäste, die Besatzung und die Reiseziele zu schützen, hieß es von der Reederei.

Karte Mauritius

Das Kreuzfahrtschiff war Mitte Februar von Südafrika auf seine Reise über Madagaskar und La Réunion nach Mauritius aufgebrochen.

Schwerer Cholera-Ausbruch im südlichen Afrika

Auf dem Schiff befinden sich knapp 2.200 Passagiere und 1.000 Besatzungsmitglieder. Ein Großteil der Passagiere sollte eigentlich in Port Louis von Bord gehen, knapp 2.300 sollten neu zusteigen, teilten die Behörden mit. Dies sei nun ab Dienstagmorgen um 6 Uhr möglich.

Das südliche Afrika erlebt derzeit einen der schwersten Cholera-Ausbrüche seit Jahren. Die Krankheit wird durch ein Bakterium ausgelöst, das im Darm ein Gift bildet. Verbreitet wird es vor allem durch verunreinigtes Trinkwasser sowie verunreinigte Lebensmittel. Viele Infektionen verlaufen symptomlos, jedoch kann in schweren Fällen der starke Flüssigkeits- und Salzverlust binnen Stunden zu Kreislaufkollaps, Muskelkrämpfen bis hin zu Schock und Tod führen.

Stephan Ueberbach, ARD Johannesburg, tagesschau, 26.02.2024 16:24 Uhr