Windpark und Solaranlage bei Bad Wünneberg, Ostwestfalen Lippe

Umweltbundesamt Weniger Strom aus Erneuerbaren Energien erzeugt

Stand: 14.07.2023 15:21 Uhr

Im ersten Halbjahr wurde etwas weniger Strom in Deutschland aus Erneuerbaren Energien erzeugt - und das trotz zahlreicher neuer Anlagen. Der Anteil am Bruttostrom hat dennoch zugenommen.

Trotz der Inbetriebnahme zahlreicher neuer Photovoltaik- und Windenergieanlagen ist im ersten Halbjahr in Deutschland etwas weniger Strom aus Erneuerbaren Energien erzeugt worden als im Vorjahreszeitraum. Laut dem Umweltbundesamt (UBA) belief sich die Produktion auf knapp 136 Terawattstunden (TWh) - ein Rückgang von etwa einem Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Schlechtere Wetterbedingungen als im Vorjahr hätten sowohl bei der Solarenergie als auch bei der Windstromproduktion für leichte Rückgänge gesorgt. Auch die neu hinzugebauten Anlagen konnten diese Rückgänge nicht vollständig kompensieren, wie die Behörde berichtete.

Anteil am Bruttostromverbrauch steigt

Weil in Deutschland von Januar bis Juni aber deutlich weniger Strom nachgefragt wurde, stieg der Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch dennoch an.

Nach ersten Schätzungen der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) lag der Anteil in den ersten sechs Monaten bei 52 Prozent. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2022 betrug der Anteil noch 49 Prozent. Im Gesamtjahr 2022 lag der entsprechende Wert bei 46 Prozent.

Zuwachs an Erneuerbarer Energie nicht ausreichend

"Es ist ein Erfolg, dass heute mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs in Deutschland durch Sonne, Wind und Co. gedeckt werden kann", betonte das Umweltbundesamt. Gleichzeitig zeigten die Zahlen jedoch, dass der Ausbau Erneuerbarer Energien, insbesondere vor dem Hintergrund der notwendigen Elektrifizierung der Wärmeversorgung und des Verkehrs, weiter beschleunigt werden müsse. Der derzeitige Zuwachs an Anlagen sei noch nicht ausreichend.

Im gesamten ersten Halbjahr 2023 stellte die Windstromerzeugung mit 51 Prozent den größten Anteil an der erneuerbaren Stromerzeugung dar. Die Photovoltaik folgte mit 23 Prozent, gefolgt von der Biomasseverstromung mit etwa 18 Prozent und der Wasserkraft mit acht Prozent des erneuerbaren Stroms.