Eine Beschäftigte der Deutschen Post steht mit einer Fahne der Gewerkschaft Verdi vor der Deutsche-Post-DHL-Niederlassung im Stadtteil Anderten. | picture alliance/dpa | Moritz Frankenberg

Ausstand am Montag und Dienstag Erneute Warnstreiks bei der Post

Stand: 05.02.2023 15:43 Uhr

Wer zum Wochenstart Briefe und Pakete verschicken will, muss sich auf Verzögerungen einstellen. Grund sind erneute Warnstreiks bei der Post. Am Mittwoch sollen dann die Tarifgespräche fortgesetzt werden.

Im Tarifstreit bei der Deutschen Post will die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di mit neuen Warnstreiks den Druck erhöhen. Am Montag und Dienstag seien die Beschäftigten bundesweit zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Betroffen seien sowohl Brief- und Paketzentren sowie die Zustellung von Sendungen.

Begleitet würden sie von Kundgebungen in zehn Städten, so die Gewerkschaft. Am Montag wollten Beschäftigte in Berlin, Rostock und München auf die Straße gehen. Am Dienstag sollen unter anderem Demonstrationen in Dortmund, Hamburg und Frankfurt am Main folgen.

Ver.di fordert 15 Prozent mehr Lohn

"Das ist erneut ein glasklares Signal an die Arbeitgeber: Die Beschäftigten sind bereit, für ihre Forderung zu kämpfen und erwarten jetzt eine Verhandlungsrunde, die mit einer kräftigen Gehaltserhöhung endet", betonte ver.di-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. Die Gewerkschaft fordert angesichts der Inflation eine Lohnerhöhung von 15 Prozent für zwölf Monate. Die Ausbildungsvergütungen sollen für jedes Ausbildungsjahr um 200 Euro pro Monat angehoben werden.

Die Gewerkschaft verweist bei den Forderungen auch auf das erwartete Rekordergebnis der Post. Nach Angaben des Konzern wird der Gewinn aber zum weit überwiegenden Teil im internationalen Geschäft erwirtschaftet. Das Post- und Paketgeschäft in Deutschland sei dagegen rückläufig.

Post sieht Forderung als "realitätsfern"

Die Post hatte die Gehaltsforderung daher bereits mehrfach als realitätsfern abgewiesen. "Um sowohl attraktive Löhne zahlen zu können als auch die Arbeitsplätze in diesem Bereich auf Dauer zu sichern, sind Einkommenssteigerungen in der von ver.di geforderten Größenordnung nicht vertretbar", hatte ein Sprecher deutlich gemacht. Die Tarifverhandlungen werden am Mittwoch und Donnerstag in Düsseldorf fortgesetzt.

Bereits Ende Januar war es bei der Post vor dem Hintergrund des laufenden Tarifkonflikts zu mehrtägigen größeren Warnstreiks gekommen. Nach Angaben des Unternehmens gab es Beeinträchtigungen bei der Zustellung von Briefen und Paketen. Laut ver.di beteiligten sich damals mehrere Zehntausend Beschäftigte.

Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 28. Januar 2023 um 09:50 Uhr und um 12:00 Uhr.