Heizkörper mit Thermostat

Energiekrise Frankreich will Strompreise länger deckeln

Stand: 29.08.2022 10:34 Uhr

Die Preise für Erdgas und Strom haben zuletzt neue Rekordstände erreicht. In Frankreich ist die Lage auf dem Strommarkt besonders angespannt. Die Regierung in Paris will die Kosten für Verbraucher auch 2023 deckeln.

Angesichts der kräftig steigenden Kosten für Strom und Gas will Frankreich die Energiepreise für Verbraucher auch im kommenden Jahr deckeln. Die Preise würden bis Ende 2022 höchstens um vier Prozent erhöht, versicherte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire. Im kommenden Jahr würden außerdem keine Anpassungen nachgeholt. Auf diese Weise sollten die Belastungen für Verbraucher weiter eingedämmt werden. Wie die neuen Maßnahmen konkret aussehen sollen, präzisierte er nicht.

In Frankreich haben die Strompreise im Großhandel mit mehr als 1000 Euro pro Megawattstunde (MWh) einen Rekord erreicht. Vor einem Jahr lagen die Preise noch bei 85 Euro pro MWh. Die Steigerungen entsprechen einem Strompreis von mehr als einem Euro je Kilowattstunde (kWh). Steuern und sonstige Umlagen sind darin noch nicht enthalten.

Mehrere AKW müssen gewartet werden

Mehrere französische Kernkraftwerke sind derzeit wegen Wartungs- und Reparaturarbeiten außer Betrieb. Daher produzieren Kraftwerke in Deutschland viel Strom für den französischen Strommarkt mit, was zum Preisauftrieb auf dem Strommarkt beiträgt.

Zuletzt hatte auch die Stromproduktion in deutschen Gaskraftwerken deswegen zugenommen - ungeachtet der stark gedrosselten russischen Gaslieferungen. Das lässt auch die Erdgaspreise weiter steigen, die sich mit rund 300 Euro pro Megawattstunde auf Rekordhöhe befinden.

Viele reine Stromheizungen

Im Winter drohen zudem durch die zahlreichen Stromheizungen in französischen Haushalten höhere Strompreise. Der Anteil dieser Heizungsart liegt im Land bei mehr als einem Drittel.

In Deutschland verwenden hingegen nur rund drei Prozent der Haushalte reine Stromheizungen. In diesen Zahlen sind Wärmepumpenheizungen nicht enthalten, die allerdings als sehr effizient gelten, da sie aus einer Kilowattstunde Strom drei bis fünf Kilowattstunden Wärme produzieren können.