Milchkühe bei der Fütterung im Stall.

Statistisches Bundesamt Preise für Milch und Getreide gesunken

Stand: 15.01.2024 12:28 Uhr

Die Preise für landwirtschaftliche Produkte wie Milch, Getreide und Eier sind im November weiter gesunken. Tendenziell werden auch die Verbraucher dadurch entlastet.

Die Preise, die Landwirte für ihre Erzeugnisse bekommen, sind im November weiter gesunken. Im Jahresvergleich kosteten die Produkte elf Prozent weniger, teilte das Statistische Bundesamt mit. Der deutliche Rückgang ergibt sich vor allem aus dem extrem hohen Preisniveau im Inflationsjahr 2022. Seitdem sind vor allem die wichtigen Warengruppen Milch und Getreide wieder deutlich billiger geworden. Gegenüber dem Oktober blieben die Preise für sämtliche Agrarprodukte mit einem Plus von 0,1 Prozent stabil.

Milch günstiger, Gemüse teurer

Im Jahresvergleich gingen die Preise für tierische Produkte um 12,3 Prozent zurück. Milch war 29,1 Prozent günstiger als im November 2022, der Preis für Eier fiel um 25,2 Prozent. Dagegen kostete Schweinefleisch 10,3 Prozent mehr.

Pflanzliche Erzeugnisse kosteten im Schnitt 8,8 Prozent weniger. Besonders stark fielen mit einem Minus von 33,4 Prozent die Preise für Getreide. Für Obst, Gemüse und Kartoffeln dagegen erhielten die Erzeugerinnen und Erzeuger mehr als im November 2022. Die Preise für Äpfel lagen 24,1 Prozent höher, für Blumenkohl 36,7 Prozent und für Tomaten 18,3 Prozent. Speisekartoffeln waren 18,4 Prozent teurer.

Entlastung für Verbraucher?

Die Statistik bezieht sich nur auf die Preisentwicklung in der ersten Wirtschaftsstufe, also beim Verkauf vom Erzeuger an einen ersten Zwischenhändler. Diese Preise schlagen auch auf die Verbraucherpreise durch, die allerdings nicht exakt erfasst werden.

Die Verbraucherpreise in den Supermärkten sind Ergebnis der Lieferbeziehungen zwischen Erzeugern und Handelsunternehmen. Während der Bauernverband die Verhandlungsmacht der Abnehmer kritisiert, gibt es auch aus der Politik Forderungen, die Preise für Agrarprodukte stärker im Interesse der Bauern zu regulieren. Zuletzt forderte etwa Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) höhere Preise für Agrarprodukte wie Milch sowie eine Begrenzung der Macht der Handelsketten durch das Kartellrecht.