Sicherheitsbeamte der Gewerkschaft Unite am Flughafen Heathrow, London

Hauptreisezeit Wochenlange Streiks am Londoner Flughafen Heathrow

Stand: 07.06.2023 16:41 Uhr

Fluggäste an Großbritanniens größtem Flughafen Heathrow müssen im Sommer mit Verspätungen und Flugausfällen rechnen. Das Sicherheitspersonal hat angekündigt, in der Hauptreisezeit in den Streik zu treten - an 31 Tagen.

Reisenden am Londoner Flughafen Heathrow droht ein harter Sommer: Wie die Gewerkschaft Unite mitteilte, will das Sicherheitspersonal des Airports zwischen Ende Juni und August die Arbeit niederlegen - die Beschäftigten fordern mehr Gehalt. An insgesamt 31 Tagen sollen demnach über 2000 Sicherheitsleute an den Terminals 3 und 5 die Arbeit niederlegen. Die Ausstände sind zwischen dem 24. Juni und dem 27. August geplant.

Die Streiks fallen mit geschäftigen Reisezeiten zusammen, darunter das islamische Opferfest, der Beginn der Schulferien und zahlreiche Feiertage. Zudem ist Heathrow einer der verkehrsreichsten Flughäfen der Welt, von den Streiks an Großbritanniens größtem Flughafen dürften somit nicht nur Menschen aus Großbritannien betroffen sein, sondern auch Tausende andere Reisende.

Mit "Verspätungen, Störungen und Annullierungen" von Flügen müsse wegen der Streiks gerechnet werden, warnte die Gewerkschaft. Ein Heathrow-Sprecher sagte, man werde alles tun, um Störungen während der Streiks zu minimieren. Unite fordert von den Arbeitgebern ein faires Lohnangebot für das Sicherheitspersonal in Heathrow. Bleibe das aus, werde weiter gestreikt.

Hohe Inflationsrate

Die Streiks kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Heathrow darum kämpft, sich von den Auswirkungen der Pandemie zu erholen. Der Betreiber des Flughafens verzeichnete in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres einen Verlust von 139 Millionen Pfund.

Im gesamten Land kämpfen Beschäftigte seit Monaten für höhere Löhne. Im vergangenen Jahr gingen unter anderem Beschäftigte bei der Bahn, bei der Post, im Bildungswesen und im Gesundheitswesen in den Ausstand. Grund ist die hohe Inflation, die die Reallöhne und damit die Kaufkraft der Britinnen und Briten schmälert. Im April war die Teuerung zwar zurückgegangen, sie blieb jedoch mit 8,7 Prozent auf einem hohen Niveau. Vor allem die Lebensmittelpreise zogen deutlich an.