Reformierte EU-Kennzeichung Neues Energielabel auch für Glühlampen

Stand: 01.09.2021 02:14 Uhr

Seit einem halben Jahr gilt in der EU ein neues Energielabel für Hausgeräte. Es soll die Entscheidung für energiesparende Erzeugnisse befördern. Nun greift es bei noch mehr Produkten.

Nach Fernsehern und Kühlschränken sind jetzt Glühlampen und andere Leuchtmittel dran: Auch sie bekommen von heute an in Geschäften und Onlineshops neue EU-Energielabel. Die früheren Bewertungen mit A+ oder A+++ werden ersetzt durch Bewertungen auf einer Skala, die von A bis G reicht. Dabei steht A für besonders energiesparend und G für vergleichsweise wenig effizient. Das soll Verbraucherinnen und Verbrauchern beim Kauf helfen.

Strengere Vorgaben, Luft nach oben

Weil Leuchtmittel in den vergangenen Jahren immer weniger Energie verbrauchten, drängten sich zuletzt die meisten Produkte in den oberen Klassen; die Einstufung wurde zusehends unübersichtlich. Nach Angaben der zuständigen EU-Kommissarin Kadri Simson fällt mittlerweile über die Hälfte der LEDs in die beste Rubrik A+++: "Die Aktualisierung der Kennzeichnung wird es den Verbrauchern erleichtern zu erkennen, welche Produkte die besten ihrer Klasse sind, was ihnen wiederum helfen wird, Energie und Geld zu sparen."

Die neuen Vorgaben sind strenger. Deshalb werden zunächst nur wenige Leuchtmittel die oberen Einstufungen A und B erreichen. Stattdessen tragen die energieeffizientesten Produkte auf dem Markt ab jetzt in der Regel das Etikett C oder D. Damit ist Luft nach oben für noch sparsamere Leuchtmittel, die künftig entwickelt werden. Die Label enthalten außerdem neue Elemente, etwa einen QR-Code, der auf eine EU-weite Datenbank verweist - mit weiteren Informationen über das entsprechende Produkt.

Fließender Übergang vom alten zum neuen Label

Der Übergang von den alten auf die neuen Label erfolgt fließend, dafür hat der Einzelhandel 18 Monate Zeit. Bei Online-Verkäufen müssen die alten Etiketten allerdings innerhalb von 14 Arbeitstagen durch die neuen ersetzt werden.

Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben der EU-Kommission in der EU schätzungsweise 1500 Millionen Lichtquellen verkauft - diese Zahl dürfte jedoch bis 2030 um über die Hälfte sinken. Der Grund: Leuchtmittel werden sparsamer und halten länger.  Demnach kaufte ein durchschnittlicher EU-Haushalt 2010 pro Jahr sieben Lichtquellen, 2020 waren es noch vier, bis 2030 soll es weniger als eine pro Jahr sein.

Für Fernseher, Geschirrspüler, Kühl- oder Gefrierschränke, Waschtrockner und Waschmaschinen gilt das neue EU-Energielabel schon seit dem vergangenen März. Verbraucherzentralen und das Umweltbundesamt haben die Einführung grundsätzlich begrüßt. Auch Kundinnen und Kunden haben die Einstufung angenommen. Das zeigen Studien von EU-Kommission und Verbraucherzentrale Bundesverband mit Blick auf die vorher geltende Regelung: Danach kennen sie 93 Prozent, mehr als 80 Prozent orientieren sich bei Kaufentscheidungen daran. In den kommenden drei Jahren sollen auch neue Kennzeichnungen für Wäschetrockner, Backöfen, Dunstabzugshauben und Staubsauger folgen. Bei Heizungen und Boilern wird es noch länger dauern.