Ein VW ID.3 steht auf einer Transportplattform in einem Autoturm.

Steigende Preise Neues E-Auto kostet im Schnitt 52.700 Euro

Stand: 12.12.2023 18:19 Uhr

Elektroautos sind nach wie vor besonders teuer in der Anschaffung. Branchenexperten zufolge belasten die hohen Preise die Nachfrage - obwohl die Reichweite der E-Modelle steigt und das Ladenetz zuverlässiger wird.

Die gezahlten Preise für Elektroautos steigen in Deutschland weiter an. Der nach Neuzulassungen gewichtete Durchschnittspreis für ein E-Auto ist laut dem Center of Automotive Management (CAM) im Vergleich zum Vorjahr um gut 4000 Euro auf 52.700 Euro gestiegen. Sonderausstattung und Förderungen wurden dabei nicht mitgerechnet. Laut dem CAM betrifft der Anstieg fast alle Fahrzeugsegmente.

So sei etwa der Preis für einen VW ID.3 in der Basisversion von 38.060 auf 39.995 Euro gestiegen. In der teuersten Ausstattungslinie kostet der Kleinwagen mittlerweile 47.595 Euro. Auch mit Förderprämie sei er noch immer "deutlich teurer als ein vergleichbarer VW Golf, dessen Startpreis bei 29.275 Euro liegt".

Hohe Preise bremsen den Umstieg

Nach Einschätzung des Branchenexperten Stefan Bratzel bremsen diese Preissteigerungen den Umstieg auf die Elektromobilität hierzulande: "Während sich die Reichweite und Ladeleistung von Elektromodellen relativ gut entwickeln, krankt der Markthochlauf der Elektromobilität wesentlich an wettbewerbsfähigen Anschaffungspreisen im Vergleich zu Verbrennern." Ein weiterer Preisanstieg von E-Modellen wäre Gift für einen dynamischen Markthochlauf, sagte Bratzel.

Mit dem heutigen Modellangebot sei ein deutlicher Anstieg von E-Autos bei den Neuzulassungen ohnehin nur schwer realisierbar. Nach elf Monaten hätten vollelektrische Antriebe in diesem Jahr mit knapp 470.000 Neuzulassungen einen Marktanteil von 18 Prozent erreicht. Für 2024 erwartet das CAM 600.000 Neuzulassungen reiner Elektroautos.

Zu geringes Angebot bei Kleinwagen

Aktuell sei vor allem das Angebot in den unteren Fahrzeugklassen zu klein; chinesische Importe dürften kurzfristig kaum etwas ändern. Erst ab 2025 rechnet das CAM mit einem "verstärkten Angebot kostengünstiger und ausreichend wettbewerbsfähiger E-Autos" und einem Absatz von 750.000 vollelektrischen Autos.

Das Angebot von E-Autos ist seit dem Vorjahr von 78 auf inzwischen 105 batterieelektrische Modelle gestiegen. Die durchschnittliche Reichweite legte laut CAM um 25 auf 423 Kilometer zu. Auch die Ladeleistung wurde verbessert. Zugleich aber stieg das durchschnittliche Fahrzeuggewicht um 93 Kilogramm auf über 1,9 Tonnen. Es "werden größere Batteriekapazitäten angeboten, die jedoch einen erhöhten Rohstoffbedarf zu höheren Preisen nach sich ziehen", erklärten die Branchenexperten von CAM.