Schüler lernen mit Computer.

Zu wenig Schulungen Potenzial Künstlicher Intelligenz oft verschenkt

Stand: 13.03.2024 12:29 Uhr

Nur gut die Hälfte der Unternehmen in Deutschland schult laut einer Studie ihre Mitarbeitenden zum Thema Künstliche Intelligenz. Auch in Schulen ist die Technologie demnach noch wenig verbreitet.

Deutsche Firmen hinken laut einer Studie des Karriere-Netzwerks LinkedIn in der Fortbildung ihrer Mitarbeiter zum Thema Künstlicher Intelligenz (KI) hinterher. Nur 52 Prozent von ihnen schulen ihre Mitarbeiter in dieser Technologie.

Dabei sei ihnen die Bedeutung für die Zukunft des eigenen Geschäfts bewusst. Die dadurch entstehenden Wissenslücken würden sich nach Einschätzung von gut zwei Dritteln der Personalverantwortlichen in den kommenden fünf Jahren vergrößern, hieß es von LinkedIn.

Mitarbeitende wollen Schulungen

Dabei würden Fortbildungsangebote dankbar angenommen, schrieben die Autoren der Studie. Neun von zehn Beschäftigten freuten sich auf den Einsatz von KI bei ihrer Arbeit. Knapp 80 Prozent hofften darauf, dass dies ihre berufliche Entwicklung unterstützt.

"In einer sich stark wandelnden Arbeitswelt ist es für Unternehmen enorm wichtig, in Weiterbildung zu investieren", sagte Barbara Wittmann, LinkedIn-Chefin für den deutschsprachigen Raum. Diese erleichtere Karriereschritte innerhalb eines Unternehmens und stärke in Zeiten des Fachkräftemangels die Bindung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Schüler sehen Chancen von KI - aber auch Nachteile

Auch Schülerinnen und Schüler stehen dem Einsatz von KI im Unterricht eher positiv gegenüber, sind sich aber auch möglicher Nachteile bewusst: Wie eine Befragung von 14- bis 20-Jährigen durch das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap für die Vodafone Stiftung zeigt, betrachten 73 Prozent den Einsatz von KI in der Schule "eher als" oder "eindeutig als" Chance. 27 Prozent sehen eher Gefahren.

An vielen Schulen wird allerdings noch gar nicht mit KI gearbeitet. (38 Prozent) der Befragten gaben an, dass die Nutzung von KI an ihrer Schule noch gar kein Thema ist. Lediglich 17 Prozent gaben an, dass die KI-Nutzung an ihrer Schule erlaubt ist und es dazu auch Regeln gibt. Ansonsten hängt es der Umfrage zufolge von einzelnen Lehrkräften ab, wie damit umgegangen wird (38 Prozent).

Die deutliche Mehrheit (67 Prozent) rechnet aber damit, dass sich der Unterricht durch KI spätestens innerhalb der nächsten fünf Jahre verändern wird. Noch mehr (69 Prozent) glauben, dass gute KI-Kenntnisse für ihre berufliche Zukunft wichtig sein werden.

Möglicher Nachteile bewusst

Junge Leute sind sich indes trotz der positiven Gesamteinstellung bei dem Thema auch möglicher Nachteile bewusst: Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Befragten befürchtet, dass eigene Leistungen nicht von den Leistungen der KI unterschieden werden können.

Rund jeder Zweite (49 Prozent) sieht eine Gefahr, durch die Nutzung von KI-Tools das Lernen an sich zu verlernen. Jeder dritte Befragte (34 Prozent) äußerte die Sorge, dass Schummeln nicht mehr entdeckt wird.