Luftaufnahme des Flughafens Schipol (Archivbild)

Nach Protesten Zahl der Flüge in Amsterdam wird nicht reduziert

Stand: 14.11.2023 18:39 Uhr

Um Klima, Natur und Anwohner zu schützen, wollte die niederländische Regierung die Zahl der Flugbewegungen am Amsterdamer Flughafen verringern. Doch nach Protesten aus der EU und den USA ist die Maßnahme vorerst ausgesetzt worden.

Die niederländische Regierung wird nach internationalen Protesten vorerst doch nicht die Flugbewegungen auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol verringern. Diese Maßnahme sei vorerst ausgesetzt worden, teilte der Minister für Infrastruktur, Mark Harbers, dem Parlament in Den Haag mit. Ursprünglich sollte die Zahl der Flüge im nächsten Jahr von maximal 500.000 auf rund 460.000 reduziert werden.

Der Flughafen Schiphol und Anwohner bedauerten die Entscheidung. Fluggesellschaften reagierten dagegen erleichtert. Sie hatten gegen die Kürzungen vor Gericht geklagt. Darüber muss nun das höchste Gericht des Landes entscheiden. 

Widerstand aus der EU und den USA

Der Minister sprach von einer "bitteren Pille". Die Regierung halte aber langfristig an dem Plan fest. Um Klima, Natur und Anwohner zu schützen, müsse der Flughafen kleiner werden. Doch jetzt gebe es unter anderem von der EU-Kommission und den USA rechtliche Einwände.

Die US-Regierung hatte Protest gegen die geplante Maßnahme eingelegt, da von der Reduzierung auch US-amerikanische Fluggesellschaften getroffen würden, und Gegenmaßnahmen angekündigt. Auch die Landerechte für die niederländische Fluggesellschaft KLM in den USA waren gefährdet. Die EU-Kommission äußerte ebenfalls rechtliche Bedenken, weil die Entscheidung über die Reduzierung nicht im Einvernehmen mit dem Luftfahrtsektor getroffen worden sei.

Fluggesellschaften wären benachteiligt worden

Die ursprüngliche Entscheidung der Niederlande hätte dazu geführt, dass Fluggesellschaften ohne bestehende Rechte für den Sommer 2024 keine Schiphol-Slots erhalten sollten, während andere drei Prozent weniger Startrechte als zuvor zugeteilt bekamen.

Die US-Fluggesellschaft JetBlue, einer der Neulinge, denen Slots verweigert wurden, forderte im Oktober das US-Verkehrsministerium auf, KLM als Vergeltung für die Pläne vom New Yorker John F. Kennedy International Airport zu verbannen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk Nova am 15. November 2023 um 09:20 Uhr.