Gerichtsbeschluss in den Niederlanden Gasförder-Verbot wegen Erdbeben

Stand: 14.04.2015 17:04 Uhr

Die Niederlande sind nach Norwegen der größte Gasproduzent Europas. Doch die Region Groningen hat ein Problem. Immer stärker werden die Erdbeben, die infolge der Bohrungen die Gegend erschüttern. Das höchste Gericht erließ deshalb jetzt ein Produktionsstopp.

In einem stark von Erdbeben betroffenen Gebiet in der niederländischen Provinz Groningen darf vorläufig kein Gas mehr gefördert werden. Das höchste Gericht der Niederlande untersagte die Produktion an insgesamt fünf Stellen um den Ort Loppersum nahe der deutschen Grenze. Nur wenn die Gasversorgung aus anderen Bohrgebieten nicht gedeckt werden könne, dürfe das Verbot aufgehoben werden, heißt es in der einstweiligen Verfügung.

Eine Bürgerinitiative und Politiker verlangten deshalb ein totales Förderverbot. Das aber lehnte das höchste Verwaltungsgericht ab, da sonst die Versorgung des Landes und auch Exportverpflichtungen in Gefahr kämen.

Erdbeben der Stärke 3,6

Die Region im Nordosten des Landes war von zahlreichen Erdbeben getroffen worden - bis zu einer Stärke von 3,6. Zehntausende Bürger hatten Schäden gemeldet. Dennoch hatte der rechtsliberale Wirtschaftsminister Henk Kamp eine Reduzierung der Gesamtfördermenge abgelehnt. Der Plan war, im ersten Halbjahr 2015 etwa 16,5 Milliarden Kubikmeter Gas zu gewinnen. Die Niederlande sind nach Norwegen der größte Gasproduzent Europas.