Federal Reserve Bank, Washington, USA
Marktbericht

Wall Street legt zu Anleger warten auf die Fed

Stand: 31.01.2023 22:24 Uhr

Die Wall Street hat Verluste vom Vortag aufgeholt. Die Anleger warten derweil gespannt auf den Zinsentscheid der Notenbank Federal Reserve und hoffen auf kleinere Zinsschritte.

Die Wall Street hat Verluste vom Vortag aufgeholt. Die Anleger warten derweil gespannt auf den Zinsentscheid der Notenbank Federal Reserve und hoffen auf kleinere Zinsschritte.

Nach den Verlusten des Vortages haben sich die großen Aktienindizes der Wall Street heute erholt. Die Anleger mussten nicht nur den weiteren Verlauf der Berichtssaison der Unternehmen mit zahlreichen Bilanzausweisen im Auge behalten, sondern fieberten dem Zinsentscheid der Notenbank Federal Reserve (Fed) entgegen. Hoffnungen auf kleinere Zinsschritte der Fed trieben die Indizes heute an, nachdem es am Vortag noch genau anders war.

Vor allem ein überraschend sanfter Lohnanstieg in den USA hat die Stimmung der Anleger aufgehellt. Die Arbeitskosten stiegen im vierten Quartal um ein Prozent im Vergleich zu 1,2 Prozent im Vorquartal und zur durchschnittlichen Analystenprognose von 1,1 Prozent. "Die Fed wird bis morgen jeden Index prüfen, der ihr einen besseren Überblick über die Inflation verschaffen könnte, und dies ist einer davon", sagte Ökonom Peter Cardillo vom Vermögensberater Spartan Capital Securities.

Am Ende des Tages erholte sich vor allem die Nasdaq. Der Composite-Index stieg um 1,67 Prozent, der Auswahlindex Nasdaq 100 um 1,59 Prozent auf 12.101 Punkte. Der Dow Jones, der Leitindex der Standardwerte, stieg ebenfalls um 1,09 Prozent auf 34.086 Punkte und machte damit seine Verluste vom Vortag mehr als wett. Vor allem im späten Geschäft legte der Dow noch zu, das Tageshoch lag bei 34.095 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Benchmarkindex ging bei 4076 Punkten um 1,46 Prozent höher aus dem Handel.

Auch US-Staatsanleihen haben nach einem schwachen Wochenauftakt Kursgewinne verzeichnet. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) legte zuletzt um 0,26 Prozent auf 114,58 Punkte zu. Im Gegenzug sank die Rendite zehnjähriger Staatspapiere auf 3,53 Prozent.

Neben dem Zinsthema hatten Anleger heute erneut durchwachsene Geschäftsberichte von Unternehmen zu verdauen, so unter anderem von Pfizer, McDonald's, GM oder UPS. Im weiteren Wochenverlauf werden dann die großen, hochkapitaliserten Technologieriesen erwartet. Morgen legt die Facebook-Mutter Meta Zahlen vor, am Donnerstag folgen dann Amazon, Alphabet und Platzhirsch Apple. Bisher hat der Steamingdienst Netflix positiv überrascht, Microsoft musste Gewinneinbußen hinnehmen und konnte nicht für Aufbruchstimmung sorgen.

"Es gibt erste Anzeichen, dass der Zinserhöhungszyklus einen Einfluss hat, nicht zuletzt auf die Ausblicke der Unternehmen", sagte Richard Hunter, Marktexperte von Interactive Investor. Es gebe zunehmend vorsichtige oder sogar negative Prognosen angesichts steigenden Drucks auf das Wachstum.

Neben der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) am Mittwoch werden sowohl die EZB als auch die britische Notenbank (am Donnerstag) über ihren weiteren Zinspfad entscheiden. Von der EZB und der BoE werden Anhebungen um 50 Basispunkte erwartet.

Die wichtigste Entscheidung dürfte aber (mal wieder) in Washington fallen, wo der FOMC-Zinsausschuss der Fed ab heute zu seiner Zinssitzung zusammenkommt. Bankchef Jerome Powell wird das Ergebnis morgen ab 20.30 Uhr MEZ in einer Pressekonferenz erläutern. Dies dürfte der Höhepunkt der Börsenwoche werden und könnte den Märkten eine neue Richtung geben.

Dass die Fed am Mittwoch angesichts der zurückgehenden Inflation das Zinstempo drosseln wird, gilt Analysten zufolge als ausgemacht. Gerechnet wird mit einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte auf ein Niveau zwischen 4,5 und 4,75 Prozent. "Das Hauptaugenmerk der Märkte dürfte daher auf den Statements der Zentralbanken und deren Hinweise über den künftigen Zinspfad liegen", sagte Franck Dixmier, Anleihechef des Vermögensverwalters Allianz Global Investors.

"Wir werden den Kurs beibehalten, bis die Aufgabe erledigt ist", hatte Powell im Dezember gesagt, so dass ein Ende der Zinserhöhungen oder gar die Aussicht auf Zinssenkungen nicht zu erwarten sein dürfte. Vielmehr wird es wie stets auf Nuancen in dessen Aussagen ankommen.

Update Wirtschaft vom 31.01.2023

Ann-Catherine Beck, HR, tagesschau24

Dem deutschen Leitindex DAX fehlte auch heute vor wichtigen Entscheidungen der Notenbanken eine klare Richtung. Der Index pendelte wie schon zuletzt seitwärts zwischen 14.993 und 15.136 Punkten und schloss am Ende bei 15.128 Zählern - immerhin noch ein Minigewinn von 0,01 Prozent und zudem nahe am Tageshoch. Dabei setzte sich der DAX im Handelsverlauf vom Tagestief ab und folgte einer erholten Wall Street nach oben.

Für den Leitindex steht trotz der jüngsten Stagnation im Monat Januar ein Plus von fast 8,7 Prozent zu Buche, was einer der stärksten Bilanzen für den Jahresstart in der Geschichte des DAX entspricht. Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen verlor am Dienstag 0,19 Prozent auf 28 813 Zähler, gewann im ersten Monat des Jahres aber sogar 14,7 Prozent hinzu - ein Januar-Rekord.

Die Gemeinschaftswährung wird im US-Handel bei 1,0863 Dollar etwas oberhalb des Niveaus vom Vortag gehandelt. Damit wurden höhere Anfangsverluste im Verlauf wieder aufgeholt, die den Euro im Tagestief bis auf 1,0803 Dollar gedrückt haben. Ein schwaches deutsches BIP am Vortag, aber auch zunehmende Zinsängste im Vorfeld der Fed haben den Euro zuletzt gebremst. Heute wurde der Euro unter anderem durch ein BIP-Wachstum von 0,1 Prozent in der Eurozone gestützt. Experten hatten einen Rückgang um 0,1 Prozent erwartet.

Auch am Devisenmarkt warten die Marktteilnehmer mit Spannung auf die Entscheidungen der Notenbanken an den kommenden Tagen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0833 (Montag: 1,0903) Dollar fest.

Aktuelle Daten aus Deutschland zeigen eine deutliche Kaufzurückhaltung bei den Verbrauchern. Der deutsche Einzelhandel hat im vergangenen Jahr weniger umgesetzt als 2021. Preisbereinigt lagen die Umsätze 0,6 Prozent unter dem Vorjahreswert, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Die deutschen Einzelhändler stellen sich wegen der hohen Inflation auf ein schwieriges Geschäft in diesem Jahr ein. Der Umsatz dürfte zwar um zwei Prozent wachsen, sagte der Handelsverband Deutschland (HDE) am Dienstag in Berlin voraus, inflationsbereinigt (real) aber um drei Prozent sinken.

Dennoch könnte Deutschland im laufenden Jahr um eine Rezession herumkommen, das geht aus der aktuellen Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) hervor. Danach wird die Wirtschaftsleistung in Deutschland um 0,1 Prozent wachsen. Bislang hatte der IWF ein Minus von 0,3 Prozent erwartet.

Die Stimmung der Verbraucher in den USA hat sich im Januar etwas eingetrübt. Das Verbrauchervertrauen fiel zum Vormonat um 1,9 Punkte auf 107,1 Punkte, wie das Marktforschungsinstitut Conference Board heute in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit 109 Punkten gerechnet. Der Wert für den Dezember wurde von 108,3 auf 109,0 Punkte nach oben revidiert.

Belastet wurde der Indikator vor allem durch eingetrübte Erwartungen. Die Verbraucher seien weniger zuversichtlich mit Blick auf den Arbeitsmarkt als zuletzt, heißt es in der Mitteilung. Die Bewertung der aktuellen Lage verbesserte sich hingegen.

Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete rund 0,8 Prozent weniger als gestern. Für Belastungen sorgt am Erdölmarkt zuletzt der aufwertende Dollar. Eine stärkere US-Währung wirkt sich häufig negativ auf die Ölnachfrage aus, da der Rohstoff zumeist in Dollar gehandelt wird. Steigt der Dollar, verteuert sich Rohöl für Investoren aus anderen Währungsräumen, was oft auf deren Nachfrage lastet.

Derzeit halten sich positive und negative Aspekte am Ölmarkt die Waage. Für konjunkturelle Hoffnung sorgt die Abkehr Chinas von der strikten Corona-Politik. So hat sich der chinesische Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im Januar deutlich aufgehellt. Für die globale Wirtschaft sind viele Marktteilnehmer aber eher skeptisch, da die starken Zinsanhebungen vieler Notenbanken zur Bekämpfung der Inflation ihre wachstumsdämpfende Wirkung erst noch entfalten dürften.

Im DAX steht die Aktie des Immobilien-Riesen Vonovia im Fokus. Der Konzern zieht wegen der steigenden Baukosten und Zinsen die Reißleine und stoppt alle für 2023 vorgesehenen Neubauprojekte. "Wir werden in diesem Jahr keinen Beginn von Neubau-Projekten haben. Die Inflation und die Zinsen sind enorm gestiegen und davor können wir nicht die Augen verschließen", so Vonovia-Vorstand Daniel Riedl gegenüber der "Westdeutschen Allgemeine Zeitung". Betroffen seien vor allem Planungen in Berlin und Dresden.

Ein positives Marktumfeld lässt den Rückversicherer Hannover Rück optimistisch auf das laufende Jahr blicken. Der Nettokonzerngewinn solle auf mindestens 1,7 Milliarden Euro klettern, teilte das im DAX notierte Unternehmen am Abend nach Börsenschluss in Hannover mit. Beim Rückversicherungsumsatz peilt der Vorstand ein Wachstum um mindestens fünf Prozent an, während die Kapitalanlagerendite aus selbstverwalteten Kapitalanlagen mindestens 2,4 Prozent betragen soll.

Für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2022 hat die Konzernleitung einen Nettokonzerngewinn von 1,4 bis 1,5 Milliarden Euro im Blick. Dabei rechneten die Manager zuletzt mit dem unteren Ende der Spanne. Die Kapitalanlagerendite sollte bei mehr als 2,5 Prozent liegen.

Bei der Suche nach einem Standort für eine erste Batteriezellfabrik in Nordamerika schaut sich Volkswagen einem Zeitungsbericht zufolge die kanadische Provinz Ontario an. Die Provinz habe angeboten, das Projekt durch Investitionen und andere Anreize zu unterstützen, zitierte das "Handelsblatt" aus Dokumenten, die die Zeitung ausgewertet hat. Ontario wolle so "konkurrenzfähig zu anderen in Betracht gezogen Standorten" sein. Ein Volkswagen-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren.

Nach dem Höhenflug der vergangenen Wochen verliert die Aktie des Rüstungskonzerns aus dem MDAX am Morgen rund sieben Prozent. Rheinmetall beschafft sich eine Milliarde Euro frisches Kapital zur Finanzierung der Übernahme des spanischen Munitionsherstellers Expal Systems. Das Unternehmen will dazu noch heute zwei Tranchen von nicht besicherten Wandelanleihen im Volumen von jeweils 500 Millionen Euro an große Investoren verkaufen. Die Papiere haben Laufzeiten von fünf und sieben Jahren und können in bis zu 3,14 Millionen Rheinmetall-Aktien gewandelt werden. Das entspricht gut sieben Prozent des Grundkapitals von Rheinmetall.

Die Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd hat in ihrem 175. Jubiläumsjahr nach vorläufigen Zahlen den höchsten Vorsteuergewinn ihrer Geschichte eingefahren. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 17,5 Milliarden Euro erzielt worden, teilte die Reederei heute in Hamburg mit. Im Jahr zuvor lag der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) noch bei 9,4 Milliarden Euro - nach 1,3 Milliarden Euro 2020.

Die Software AG hat sich zum Jahresschluss ordentlich geschlagen und ihre eigenen Ziele noch erfüllt - doch die angestrebten Gewinne bleiben im neuen Jahr hinter den Erwartungen von Fachleuten zurück. Darum hat Vorstandschef Sanjay Brahmawar dem Konzern nun ein Sparprogramm verordnet, dem auch Jobs zum Opfer fallen werden.

Für das neue Geschäftsjahr hat sich Software bei der operativen Marge vorsichtige Ziele gesetzt. So soll vor Sonderposten sowie vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen ein Anteil von 16 bis 18 Prozent des Umsatzes als operativer Gewinn hängen bleiben, wie das MDAX-Unternehmen am Abend mitteilte. Analysten hatten zuvor mit einer operativen Marge von fast 20 Prozent gerechnet.

Der Personalsoftwarespezialist profitiert weiter vom Fachkräftemangel und der Nachfrage nach Cloudsoftware. Im vergangenen Jahr stieg der Auftragseingang für Abonnementprogramme um mehr als 40 Prozent auf 36,5 Millionen Euro. Der Vorstand des SDAX-Unternehmens sprach von einer "sehr erfreulichen Auftragslage". Der Umsatz war 2022 insgesamt um 17 Prozent auf 113,9 Millionen Euro gewachsen, auch bei der Profitabilität hatte das Unternehmen mit einer Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern von 27 Prozent die eigenen Ziele übertroffen.

Der deutsche Energieversorger EnBW will noch im ersten Quartal dieses Jahres über Investitionen in den großen Offshore-Windpark He Dreiht in der Nordsee entscheiden. Mit einer Leistung von rund 900 Megawatt (MW) bei Inbetriebnahme 2025 würde für den Karlsruher Konzern die derzeitige Energieerzeugung durch Windkraft auf dem Meer nahezu verdoppelt, sagte Vorstand Georg Stamatelopoulos, der für nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur zuständig ist, der Nachrichtenagentur dpa. Erste Lieferverträge etwa für die Turbinen seien schon geschlossen. Noch müssten die Behörden den Bau aber genehmigen, erst dann falle die Entscheidung.

Die Zinswende und Kostensenkungen haben der italienischen Großbank Unicredit im vergangenen Jahr zum besten Ergebnis seit über einem Jahrzehnt verholfen. Der Nettogewinn sei 2022 um fast 48 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro gestiegen, so die Bank. Davon sollen die Anleger über Dividenden und Aktienrückkäufe im Volumen von insgesamt 5,25 Milliarden Euro profitieren. Die Zinswende ließ den Zinsüberschuss der Unicredit 2022 um 18,6 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro wachsen. Insgesamt wuchsen die Konzernerträge um 7,3 Prozent auf fast 9,1 Milliarden Euro.

Die größte Schweizer Bank UBS und Deutsche Bank-Konkurrent hat ihren Gewinn im Jahr 2022 überraschend gesteigert. Dank eines unerwartet guten Schlussquartals und gesunkener Personalkosten stand am Ende ein Gewinn von 7,6 Milliarden US-Dollar (7 Mrd Euro)in den Büchern und damit zwei Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Institut am Morgen in Zürich mitteilte. Damit übertraf die UBS die Erwartungen von Analysten deutlich.

Die Dividende soll wie geplant von 50 auf 55 US-Cent steigen. Außerdem will das Institut im neuen Jahr erneut mehr als fünf Milliarden Dollar in den Rückkauf eigener Aktien stecken. An der Börse konnten die Neuigkeiten jedoch nicht überzeugen. Analysten bemängelten, der Anstieg sei hauptsächlich Sondereffekten und einer niedrigen Steuerqoute geschuldet.

Pfizer hat im vergangenen Jahr prächtig an der Pandemie mitverdient. Für den US-Pharmakonzern aus dem Leitindex Dow Jones war es dank hoher Verkaufszahlen seines Impfstoffs und seines Corona-Mittels Paxlovid in jeder Hinsicht ein Rekordjahr. Die sinkende Zahl der Corona-Fälle dürfte 2023 aber negativ auf die Geschäfte des US-Pharmakonzerns durchschlagen.

Pfizer rechnet danach in diesem Jahr mit einem Erlös von 67 bis 71 Milliarden US-Dollar. 2022 hatte der Konzern noch gut 100 Milliarden Dollar (rund 92,2 Milliarden Euro) erlöst und damit 23 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Unter dem Strich stieg der Gewinn um 43 Prozent auf 31,3 Milliarden Dollar. Für das um Sonderfaktoren bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) ergab sich ein Anstieg um 62 Prozent auf 6,58 Dollar. Für 2023 peilt Pfizer bei dieser Kennziffer lediglich einen Wert in der Bandbreite von 3,25 bis 3,45 Dollar an. Die Aktie legte nach schwächerem Start noch 1,4 Prozent zu.

Die Fastfoodkette McDonald's hat die Gewinnschätzungen der Wall Street im vierten Quartal dank höherer Menüpreise übertroffen. Der Gewinn stieg um 16 Prozent auf 2,59 Dollar pro Aktie, wie der Fastfood-Riese vor Börseneröffnung heute mitteilte. Die Analysten hatten im Durchschnitt einen Gewinn von 2,45 Dollar erwartet.

Das in Chicago ansässige Unternehmen hatte im vergangenen Jahr wie andere Fastfoodketten die Preise für seine Burger und Pommes Frites erhöht, um mit den steigenden Rohstoff- und Arbeitskosten Schritt zu halten. Dennoch konnte McDonald's seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2022 dank der vergleichsweise preiswerten Mahlzeiten um fünf Prozent steigern. Gegen den Trend gaben McDonald's-Papiere 1,29 Prozent nach.

Der US-Paketdienst UPS stellt sich nach einem überraschenden Umsatzrückgang im vierten Quartal auch im neuen Jahr auf geringere Erlöse ein. Nach einem Umsatz von 100,3 Milliarden US-Dollar (92,2 Milliarden Euro) im Jahr 2022 rechnet UPS-Chefin Carol Thomé für 2023 nur noch mit 97 bis 99,4 Milliarden Dollar, wie der Konkurrent von Fedex und Deutscher Post DHL heute in Atlanta mitteilte. Damit zeigte sich das Management pessimistischer als der Durchschnitt der Analysten.

Dennoch sollen die Anteilseigner ab dem ersten Quartal 2023 eine auf 1,62 Dollar je Aktie erhöhte Dividende erhalten. Zudem will UPS erneut Geld in den Rückkauf eigener Aktien stecken. Das kam gut an bei den Anleger, das UPS-Papier stieg um 4,7 Prozent.

Bei General Motors trägt die Konzentration auf den Verkauf besonders lukrativer Fahrzeuge Früchte. Der bereinigte Betriebsgewinn kletterte im vierten Quartal 2022 um mehr als ein Drittel auf 3,8 Milliarden Dollar, wie der größte US-Autobauer heute mitteilte. Die GM-Aktie legte nach den Zahlen kräftig um 8,35 Prozent zu.

Im Gesamtjahr fuhr der US-Konzern einen operativen Rekordgewinn von 14,5 Milliarden Dollar ein, der allerdings nur geringfügig höher war als im Jahr davor. Der Umsatz kletterte um fast ein Viertel auf rund 157 Milliarden Dollar. Der durchschnittliche Verkaufspreis je Fahrzeug erreichte mit 51.000 Dollar eine Bestmarke, da sich General Motors auf die Produktion von Fahrzeugen mit höheren Margen konzentriert.

Der Konzern investiert zugleich massiv in die Elektromobilität. GM und der Lokalrivale Ford sehen sich auf ihrem Heimatmarkt aktuell unter Druck, weil Tesla die Preise für seine Elektroautos massiv gesenkt hat. Analysten erwarten einen Preiskrieg, sollten die Preissenkungen weite Kreise ziehen. Experten fühlen sich an Zeiten vor mehr als zehn Jahren erinnert, als die amerikanischen Autokonzerne sich mit einer ruinösen Rabattschlacht gegenseitig in die Krise trieben.

Dank kräftig gestiegener Ölpreise hat ExxonMobil im vergangenen Jahr mehr verdient als je zuvor. Der größte US-Ölmulti gab heute einen Gewinn von 55,7 Milliarden Dollar (51,4 Mrd Euro) für 2022 bekannt. Damit steigerte Exxon das Nettoergebnis gegenüber dem Vorjahr um rund 140 Prozent. Der Umsatz legte um rund 45 Prozent auf 413,7 Milliarden Dollar zu. Im Schlussquartal stiegen die Erlöse um gut zwölf Prozent auf 95,4 Milliarden Dollar.

Wie beim Erzrivalen Intel macht die eingebrochene PC-Nachfrage AMD zu schaffen. Allerdings fiel das Quartalsergebnis des Chip-Herstellers besser aus als gedacht. Der Umsatz stieg im vierten Quartal 2022 um 16 Prozent auf 5,6 Milliarden Dollar, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Das ist zwar der geringste Anstieg seit 2019. Analysten hatten aber mit einem Plus von 14 Prozent gerechnet. Der Gewinn lag mit 0,69 Dollar je Aktie zwei US-Cent über der Markterwartung. AMD-Titel legten daraufhin nachbörslich 2,6 Prozent zu.

Beim Ausblick für das laufende Quartal enttäuschte der Chip-Hersteller allerdings. Er rechnet mit Erlösen von 5,3 Milliarden Dollar, plus/minus 300 Millionen Dollar. Börsianer hatten im Schnitt 5,48 Milliarden Dollar vorhergesagt.

Der Musikstreaming-Marktführer Spotify hat die Marke von 200 Millionen Abo-Kunden überschritten. Zum Ende des vergangenen Quartals hatte die schwedische Firma 205 Millionen zahlende Nutzer. Damit kamen binnen drei Monaten zehn Millionen Abo-Kunden hinzu. Insgesamt stieg die Nutzerzahl in der Bezahl- und Gratisversion auf 489 Millionen von 456 Millionen Ende September, wie Spotify am Dienstag mitteilte.

Für das laufende Vierteljahr rechnet Spotify mit einem langsameren Nutzerzulauf: Die Zahl der Abo-Kunden soll um rund zwei Millionen steigen und die gesamte Nutzerzahl die Marke von 500 Millionen erreichen. Der Umsatz wuchs im vergangenen Quartal im Jahresvergleich um 18 Prozent auf rund 3,17 Milliarden Euro. Dabei legten die Werbeeinnahmen um 14 Prozent auf 449 Millionen Euro zu. Die Aktie legte deutlich um über 12 Prozent zu.

PayPal kündigt die Entlassung von sieben Prozent seiner weltweiten Belegschaft an. Dies entspreche 2000 fest angestellten Mitarbeitern, gibt der US-Online-Zahlungsdienstleister heute bekannt. Der Schritt werde in den kommenden Wochen vollzogen, einige Sparten seien stärker betroffen als andere. Zuerst hatte MarketWatch von den Plänen berichtet und von einem Teil einer Strategie zur Kostenreduzierung gesprochen. An der Börse lagen die PayPal-Aktien 2,32 Prozent im laufenden Handel höher. In jüngster Zeit haben mehrere Technologie-Konzerne ihr Personal reduziert

Der Elektronikriese Samsung hat die Schwäche der Weltwirtschaft im vierten Quartal 2022 deutlich zu spüren bekommen. Der Gewinn aus den gewöhnlichen Geschäftstätigkeiten ging im Jahresvergleich um 69 Prozent auf 4,3 Billionen Won (etwa 2,3 Milliarden Euro) zurück, wie der marktführende Hersteller von Speicherchips und Smartphones aus Südkorea am Dienstag mitteilte. Es war für Samsung Electronics das niedrigste operative Ergebnis seit acht Jahren. Im Geschäft mit Smartphones sei die Nachfrage weiter schleppend gewesen, bei Speicherchips seien die Preise gefallen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 31. Januar 2023 um 09:00 Uhr.