Ein Lastenrad von Babboe.

Niederlande Ermittlungen gegen Lastenrad-Hersteller Babboe

Stand: 03.04.2024 14:31 Uhr

Bei Hunderten Lastenrädern der Marke Babboe waren die Rahmen gebrochen - nun ermittelt die zuständige niederländische Aufsichtsbehörde gegen den Hersteller. Der will nun über 20.000 Räder zurückrufen und ausbessern.

Wegen gravierender Sicherheitsmängel hat die niederländische Warenaufsichtsbehörde NVWA eine strafrechtliche Untersuchung gegen den Hersteller der Babboe-Lastenfahrräder eingeleitet. Entsprechende Medienberichte bestätigte ein Sprecher der Behörde in Den Haag. Die Staatsanwaltschaft und Inspektoren der Behörde würden nun prüfen, ob Babboe fahrlässig gehandelt hat. 

Gebrochene Rahmen

Nach Angaben der Behörde waren Hunderte Rahmen gebrochen, der Hersteller habe die Ursache nicht gut genug untersucht und keine Maßnahmen dagegen ergriffen. Dies habe die Sicherheit von Menschen gefährdet. Zuerst hatte der TV-Sender RTL Nieuws darüber berichtet. Ehemalige Mitarbeiter von Babboe hatten dem Sender gesagt, dass kurz vor einer Prüfung der Behörde kaputte Fahrradrahmen versteckt worden seien.

Die Behörde hatte den Handel bereits im Februar stillgelegt. Außerdem waren einige Modelle zurückgerufen worden, nachdem schwere Sicherheitsmängel festgestellt worden waren. Babboe kündigte jetzt an, dass weitere Modelle und insgesamt 22.000 Räder zurückgerufen werden. Ab Mitte April würden diese zunächst in den Niederlanden und Deutschland abgeholt.

Besitzern von Babboe-Rädern, die jünger als fünf Jahre sind, würde man ein neues Exemplar anbieten. Der Hersteller rechnet damit, dass der größte Teil der Räder nach Kontrolle und möglicher Reparatur wieder genutzt werden könnte. Die Lastenräder sind besonders bei Eltern für den Transport kleiner Kinder populär. 

Direktor bedauert Probleme

Der Mutterbetrieb Accell sagte seine volle Mitarbeit zu. Wenn wahr sei, worüber die Medien berichten, dann missbillige Accell dies entschieden, heißt es in einer Erklärung.

Der Direktor des Unternehmens, Gerard Feenema, bedauerte die Probleme. "Wir verstehen, dass das ärgerlich ist für unsere Kunden und haben daher auch unser Bestes getan, eine passende Lösung zu finden und sie zu entschädigen." 

Andreas Meyer-Feist, ARD Brüssel, tagesschau, 03.04.2024 16:13 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Fritz am 03. April 2024 um 14:00 Uhr.