Regensumme in Europa bis einschließlich Sonntag

Wetterthema Tiefs bringen Regen

Stand: 08.05.2023 12:46 Uhr

Eine für mehrere Tage stabile Hochdrucklage hat es in Deutschland dieses Frühjahr noch nicht gegeben. Das ändert sich auch erst einmal nicht.

Von Ingo Bertram, ARD-Wetterkompetenzzentrum

In dieser Woche wandert ein Tief von Nordwesteuropa über Frankreich nach Italien und ein anderes über die Nordsee hinweg. Diese Tiefs bringen in Deutschland ab Dienstag Regen, erst in der Westhälfte, am Mittwoch dann in der Osthälfte. Nach Abzug des Regens bleibt es wechselhaft mit Schauern und kurzen Gewittern. Am Wochenende regnet es dann von Süden her wieder flächiger. In der Südwesthälfte Deutschlands werden bis einschließlich Sonntag verbreitet 30 bis 50 l/m² Regen erwartet, an den Alpen noch deutlich mehr. Weniger nass wird es in der Nordosthälfte mit meistens 10 bis 20 l/m². Richtung Oder und Neiße werden es aufgrund der Nähe zu einem stabilen Hoch über der Ostsee keine 10 l/m². Der vergangene Winter (Dezember bis Februar) hat in der Nordhälfte Deutschlands viel Regen gebracht, der März in nahezu ganz Deutschland. Somit ist der Oberboden zurzeit im ganzen Land ausreichend befeuchtet. Auch in den tieferen Schichten hat sich die Situation nach mehreren Jahren Dürre entspannt. Dennoch kann weiterer Regen gut gebraucht werden, im Nordosten Deutschlands fehlt in den tieferen Schichten noch immer eine Menge Wasser.

Das Tief wird für mehrere Tage über Norditalien liegen. Deshalb sind dort in einigen Regionen Regenmengen von über 100 l/m² zu erwarten. Nass wird es auch im Nordwesten und Westen von Europa. Nahezu kein Regen ist unter Hochdruckeinfluss rund um die Ostsee und im Südwesten Europas zu erwarten. Im Norden von Italien herrscht eine extreme Dürre. Dort wird der anstehende Regen sehr dringend gebraucht. Aber auch in Frankreich, wo es zuletzt sehr trocken war, freut man sich auf jeden Regen.