Ein zerstörtes Auto steht auf einer Straße in Rafah im Gazastreifen.
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Nahost-Krieg ++ Israel will Hamas-Funktionär getötet haben ++

Stand: 23.12.2023 23:46 Uhr

Israels Armee hat nach eigenen Angaben einen hochrangigen Funktionär der Hamas getötet, der für den Waffennachschub verantwortlich war. Irans Revolutionsgarden drohen mit einer Mittelmeer-Blockade. Alle Entwicklungen zum Nachlesen.

23.12.2023 • 23:46 Uhr

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Die Einwohner der Stadt Jabalia im Norden des Gazastreifens berichten über anhaltende Luftangriffe und Beschuss durch israelische Panzer. Über der Stadt hänge dichter Rauch, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Der bewaffnete Flügel der Hamas, die Al-Qassam-Brigaden, teilte mit, sie hätten fünf israelische Panzer in der Gegend zerstört.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Israels Regierungschef Netanyahu hat nach einem Telefonat mit US-Präsident Joe Biden mitgeteilt, er habe in dem Gespräch klar gemacht, dass Israel den Krieg fortsetzen werde, bis es alle seine Kriegsziele vollständig erreicht habe.

US-Präsident Joe Biden hat nach Angaben des Weißen Hauses erneut mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu telefoniert. Themen seien die Lage in Israel und im Gazastreifen gewesen, hieß es. Weitere Details wurden nicht genannt. Die US-Regierung hatte sich zuletzt zunehmend kritischer zu dem massiven Vorgehen der israelischen Armee in dem Küstenstreifen geäußert.

Im Krieg gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen sind nach Angaben der israelische Armee seit Freitag fünf Soldaten getötet worden. Vier der Soldaten seien am Freitag im Süden und ein weiterer am Samstag im Norden des von der Hamas kontrollierten Palästinensergebiets gefallen, teilte die Armee mit. Damit stieg die Zahl der getöteten Soldaten seit Beginn der Bodenoffensive des israelischen Militärs am 27. Oktober auf 144.

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen hochrangigen Funktionär der Hamas getötet, der demnach für den Waffennachschub der Terrororganisation verantwortlich war. Hassan al-Atrasch sei am Freitag bei einem gezielten Luftangriff in Rafah im südlichen Gazastreifen getötet worden, teilte die israelische Luftwaffe bei X, vormals Twitter, mit.

Al-Atrasch habe die Produktion und Verteilung von Waffen im Gazastreifen sowie den Schmuggel von Rüstungsgütern aus dem Ausland organisiert, hieß es in der Mitteilung. Auch militante Palästinenser im israelisch besetzten Westjordanland habe er mit Waffen versorgt. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Heinrich Bedford-Strohm, hat für den ÖRK die Forderung nach einem sofortigen Waffenstillstand im Nahen Osten unterstrichen. Zugleich wandte er sich auf seiner Facebook-Seite gegen einseitige Parteinahme. "Das Leid auf beiden Seiten ist abgrundtief. Es darf durch keine politische Überlegung relativiert werden", schrieb Bedford-Strohm, ehemaliger Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Ex-Landesbischof in Bayern.

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben der von der Terrororganisation Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 20.258 gestiegen. Das seien 201 Tote mehr als am Vortag. Zudem habe es 368 weitere Verletzte gegeben, womit deren Zahl auf 53.688 steige.

Die Zahlen der Behörde lassen sich gegenwärtig nicht prüfen. Die UN und andere Beobachter weisen darauf hin, dass sie sich in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

23.12.2023 • 16:45 Uhr

2.000 Teilnehmer bei Demo in Berlin

Nach aktuellen Polizeiangaben haben rund 2.000 Menschen in Berlin für ein Ende des Kriegs im Nahen Osten demonstriert. Angemeldet waren nach Polizeiangaben 5.000. Die Versammlung sei friedlich verlaufen, sagte ein Polizeisprecher.

Die radikal-islamische Hamas hat eigenen Angaben zufolge den Kontakt zu einem Kampftrupp verloren, der fünf Geiseln in seiner Gewalt haben soll. Zum Abbruch der Kommunikation sei es infolge eines israelischen Luftangriffs im Gazastreifen gekommen, teilte ein Sprecher der Kassam-Brigaden, des militärischen Flügels der Hamas, in Gaza mit.

Die Terrororganisation glaubt demnach, dass die fünf Geiseln bei den israelischen Angriffen ums Leben gekommen seien. Belege dafür legte der Sprecher keine vor. Die Angaben der Hamas ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Hunderte Menschen haben in Berlin für ein Ende des Kriegs im Nahen Osten demonstriert. Unter dem Motto "Solidarität mit Palästina" zogen die Demonstranten vom Halleschen Tor in Kreuzberg zum Brandenburger Tor. Die Versammlung verlaufe friedlich, sagte ein Polizeisprecher. Teilnehmer der Demonstration trugen Palästinensertücher und Plakate, auf denen die Bombardierung des Gazastreifens als Kriegsverbrechen verurteilt und Freiheit für Palästina und den Gazastreifen gefordert wurde.

Außerdem wurden palästinensische Flaggen und Fahnen der Linke geschwenkt. In Sprechchören forderten die Demonstranten "Stoppt den Mord, stoppt den Krieg, stoppt den Gaza-Genozid". Zu der Demonstration hatte der Bezirksverband Neukölln der Partei Die Linke aufgerufen. In dem Aufruf wird die Bundesregierung aufgefordert, sich für einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand und für die Aufhebung der Blockade des Gazastreifens einzusetzen. Zudem müsse die humanitäre Versorgung der Zivilbevölkerung ermöglicht werden.

Ägypten und der Iran erwägen laut einem iranischen TV-Bericht die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Die Präsidenten beider Länder hätten in ihrem ersten Telefongespräch überhaupt auch die Entwicklungen im Gazastreifen erörtert, hieß es am Samstag in dem Bericht. Der iranische Präsident Ebrahim Raisi habe seinen ägyptischen Amtskollegen Abdel Fattah al-Sisi angerufen.

Die beiden Staatsoberhäupter trafen sich zum ersten Mal vergangenen November am Rande des arabisch-islamischen Sondergipfels in Riad in Saudi-Arabien. "Raisi sagte, der Iran sei bereit, alle seine Kapazitäten zur Verfügung zu stellen, um den Völkermord des zionistischen Regimes zu stoppen und den Palästinensern Hilfe zukommen zu lassen", berichtete das Staatsfernsehen in der Islamischen Republik. Die Beziehungen zwischen Ägypten und dem Iran waren in den vergangenen Jahrzehnten angespannt.

23.12.2023 • 13:32 Uhr

Kämpfe im Norden des Gazastreifens

Einen Tag nach der UN-Forderung nach Hilfen für den Gazastreifen konzentrierten sich die Kämpfe zwischen Israels Armee und der radikal-islamischen Hamas auf den Norden der Enklave. Über der Stadt Dschabalia, in der sich auch das größte Flüchtlingslager des Gazastreifens befindet, hing am Samstag dichter Rauch.

Bewohner berichteten von anhaltenden Luftangriffen und Beschuss durch Panzer, die weiter in die Stadt vorgedrungen sein sollen. Die Al-Kassam-Brigaden bestätigten die Kämpfe und gaben an, fünf Panzer abgeschossen zu haben. Im Süden Israels ertönten Sirenen, die vor möglichen Raketenangriffen aus dem Gazastreifen warnten.

Israelische Armee kämpft weiter und will ihre Bodenoffensive ausweiten

Melanie Marks, BR, tagesschau, 23.12.2023 12:15 Uhr

Der nach zähem Ringen verabschiedeten Resolution des UN-Sicherheitsrats zu Gaza muss nach Aufrufen von UN-Generalsekretär António Guterres eine sofortige Feuerpause folgen. Eine humanitäre Waffenruhe sei der einzige Weg, um den Menschen in Gaza zu helfen, erklärte Guterres bei X, vormals Twitter.

"Ich hoffe, dass die heutige Sicherheitsratsresolution helfen kann, die Lieferung von dringend benötigter Hilfe zu verbessern", erklärte Guterres am Freitagabend. Weiter rief er die Hamas im Gaza-Streifen auf, die noch festgehaltenen israelischen Geiseln sofort und bedingungslos freizulassen. Nichts könne die entsetzlichen Terrorangriffe der Hamas auf Israel und die Entführung von rund 250 Menschen rechtfertigen, betonte Guterres.

Die Arabische Liga hat die UN-Resolution zum Gaza-Krieg als überfällig und ungenügend kritisiert. Die Resolution sei "nicht genug, um die israelische Maschine der Aggression zu stoppen", zitierte das ägyptische Fernsehen den Generalsekretär Ahmed Abul Gheit. Zwar sei sie ein "Versuch, eine Hungersnot in dem Küstenstreifen abzuwenden und Menschen in einer katastrophalen Lage zu retten, vor allem Frauen und Kinder". Nötig seien aber nicht nur Hilfsgüter für den Gazastreifen, sondern ein "Schutz von Zivilisten vor dem ständigen Bombardement" sowie die Umsetzung einer anhaltenden Waffenruhe, erklärte Abul Gheit. Die Blockade einer sofortigen Waffenruhe sei "eine Lizenz zum Töten".

Björn Dake, ARD Tel Aviv, tagesschau, 23.12.2023 11:43 Uhr

Israelische Einsatzkräfte haben im Gazastreifen innerhalb einer Woche Armeeangaben zufolge mehr als 200 Mitglieder palästinensischer Terrororganisationen festgenommen. Die Terroristen der Hamas und des Islamischen Dschihads seien für Befragungen nach Israel gebracht worden, hieß es vom Militär.

"Einige der Akteure stellten sich freiwillig", teilte die Armee mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Insgesamt seien bislang mehr als 700 Mitglieder von Terrororganisationen in dem Küstengebiet festgenommen worden.

Bei einem israelischen Luftangriff in der Stadt Gaza sind nach Darstellung der örtlichen Zivilschutzbehörde 76 Mitglieder einer Familie getötet worden. Der Angriff am Freitag auf ein Gebäude gehöre zu den bislang folgenschwersten Angriffen, sagte ein Sprecher der Behörde, Mahmud Bassal. Unter den Toten seien Frauen und Kinder.

Einer der Getöteten soll ein langjähriger Angestellter des UN-Entwicklungsprogramms gewesen sein. "Die UN und Zivilisten in Gaza sind kein Ziel", sagte der Leiter des Entwicklungsprogramms, Achim Steiner. "Dieser Krieg muss enden."

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Israels Militär hat eigenen Angaben zufolge erneut Ziele der Hisbollah im Südlibanon angegriffen. Soldaten hätten im Nachbarland in der Nacht und am Morgen unter anderem ein Militärgelände der Schiitenmiliz attackiert, teilte die Armee mit. Sie meldete zudem Artillerieangriffe auf das libanesische Grenzgebiet.

Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von drei israelischen Luftangriffen im Südlibanon. Es gibt bislang keine Berichte über Angriffe der Hisbollah auf Ziele in Israel. Die israelische Armee äußerte sich auf Anfrage dazu zunächst nicht.

Die iranischen Revolutionsgarden drohen nach einem Bericht der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim mit der Blockade des Mittelmeers. Die USA und ihre Verbündeten sollten sich auf die Schließung des Mittelmeeres, der Straße von Gibraltar und anderer Wasserwege einstellen, falls die Verbrechen im Gazastreifen fortgesetzt würden, zitiert Tasnim Brigadegeneral Mohammad Resa Naqdi.

Der Iran hat keinen direkten Zugang zum Mittelmeer. Er ist unter anderem mit der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen, der Hisbollah-Miliz im Libanon und den Huthis im Jemen verbündet.

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) hat die Resolution des UN-Sicherheitsrats zum Gaza-Krieg als völlig unzureichend kritisiert. "Diese Resolution wurde so weit abgeschwächt, dass deren Wirkung auf das Leben von Zivilisten in Gaza nahezu bedeutungslos sein wird", teilte MSF mit. Der Text bleibe "schmerzhaft weit" hinter dem zurück, was angesichts der Krise im Gazastreifen notwendig sei: "eine sofortige und anhaltende Waffenruhe", teilte Avril Benoit, MSF-Exekutivdirektorin in den USA, mit.

Ein Frachter ist nach Angaben der britische Firma für Schifffahrtssicherheit Ambrey im Arabischen Meer von einer Drohne getroffen worden. Die Besatzung des unter liberianischer Flagge fahrenden Chemikalien-Tankers habe den daraufhin entstandenen Brand löschen können. In den Frachter, der einen nicht näher erläuterten israelischen Bezug habe, sei Wasser eingedrungen. Das Schiff habe sich rund 200 Kilometer südwestlich von indischen Hafen Veraval befunden. Die indische Marine habe sich eingeschaltet.

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, beobachtet trotz der steigenden Zahl antisemitischer Vorfälle keine Auswanderung von Jüdinnen und Juden aus Deutschland. Auf die Frage, ob jüdische Gemeindemitglieder Deutschland den Rücken kehrten, sagte Schuster der "Rheinischen Post": "Nein, eine Auswanderung jüdischer Menschen aus Deutschland sehe ich definitiv nicht."

Es gebe immer wieder Menschen, die aus religiösen Gründen nach Israel umzögen, "aber aus politischen Gründen können wir das nicht feststellen - im Gegensatz zu Frankreich, wo es eine deutliche Abwanderung von Juden gibt."

"Sie werden wahrscheinlich relativ leise ausfallen", Hanna Resch, ARD Tel Aviv, zu Reaktionen Israels über UN-Resolution

tagesschau24, 23.12.2023 10:00 Uhr

Israels Militär hat eigenen Angaben zufolge bei Angriffen im Gazastreifen wieder Dutzende Terroristen getötet. Die Armee habe ein Haus, das als Hamas-Hauptquartier diente, aus der Luft angegriffen und die Mitglieder der Terrororganisation dabei eliminiert, teilte die Armee mit. Zuvor hätten Bodentruppen das Feuer eröffnet, um die Terroristen dazu zu bringen, sich in das Gebäude zurückziehen.

Auch weitere Häuser in der Umgebung, die die Hamas den Angaben nach als militärische Standorte nutzte, hätten Soldaten zerstört. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Im Süden der Stadt Gaza fanden israelische Einsatzkräfte den Angaben nach zudem Mörsergranaten, Sprengsätze und Raketen in einem Kindergarten. Das Militär veröffentlichte ein Foto der Waffen.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat sich besorgt zur Sicherheitslage von Juden und Jüdinnen in Deutschland geäußert. Der Überfall der Hamas auf Israel sei "eine Zeitenwende auch für die Sicherheit der Juden in Deutschland" gewesen, sagte er den Funke-Zeitungen. "Seit dem Holocaust sind Juden in Deutschland nicht mehr in so großer Gefahr gewesen wie heute."

Bei der Hamas handle es sich um eine "aktive Terrororganisation", die so viele Juden wie möglich töten wolle und von Teilen der Bevölkerung offen unterstützt werde. "Wir müssen befürchten, dass der Arm der Hamas bis nach Deutschland reicht", sagte Klein. Unter Jüdinnen und Juden in Deutschland gebe es "große Unruhe".

UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat den im Gaza-Krieg getöteten Mitarbeitern der Vereinten Nationen Tribut gezollt. "136 unserer Kollegen in Gaza sind binnen 75 Tagen getötet worden", schrieb Guterres auf der Online-Plattform X. So etwas sei in der Geschichte der UN noch nie dagewesen. "Die meisten unserer Mitarbeiter sind mit Gewalt aus ihren Häusern vertrieben worden", schrieb der Generalsekretär. Er spreche ihnen und den Tausenden humanitären Helfern seine Anerkennung aus, die ihr Leben für die Zivilisten im Gazastreifen riskierten.

Mehr als 1.000 Straftaten mit antisemitischem Hintergrund hat das Bundeskriminalamt (BKA) laut Medienberichten seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel registriert. Dabei handele es sich vor allem um Schmierereien an Synagogen sowie das Verbrennen von Israel-Flaggen, wie die "Welt am Sonntag" berichtet. Die Zahl der antisemitischen Straftaten liege damit etwa doppelt so hoch wie im letzten Quartal des vergangenen Jahres (2022: 506).

Die Behörden gehen jedoch für dieses Jahr noch von steigenden Zahlen aus, da Ermittlungen bei den Staatsschutz-Dienststellen noch laufen, wie es hieß. Zudem hätten auch in den Sozialen Medien Hass, Hetze, Gewaltaufrufe und Morddrohungen gegen Israel sowie Jüdinnen und Juden zugenommen.

US-Präsident Joe Biden ist "untröstlich" über den Tod eines Amerikaners, der vermutlich von der palästinensischen Islamistengruppe Hamas bei einem Angriff auf Israel getötet worden ist.

"Jill (Biden) und ich sind untröstlich über die Nachricht, dass der Amerikaner Gadi Haggai am 7. Oktober von der Hamas getötet worden sein soll. Wir beten weiterhin für das Wohlergehen und die sichere Rückkehr seiner Frau Judy", so der US-Präsident in einer vom Weißen Haus veröffentlichten Erklärung. Haggais Frau wird nach Angaben der israelischen Zeitung Haaretz immer noch im Gazastreifen als Geisel gehalten.

Der frühere Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hält Deutschlands Einfluss als möglicher Vermittler im Nahen Osten für begrenzt. Deutschland und Europa spielten im Nahost-Krieg "praktisch keine Rolle", sagte Gabriel der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Wir sind nur Zuschauer." 

Dass Deutschland und Frankreich in der UN-Generalversammlung unterschiedlich abstimmten, zeige für viele, "dass man aus Europa nichts zu erwarten hat, weil wir wie so oft uneinig sind", erklärte der SPD-Politiker. "Wir hatten im arabischen Raum mal einen sehr guten Ruf als fairer Vermittler, obwohl alle wussten, dass und warum wir an der Seite Israels stehen", erklärte der Vorsitzende der Atlantik-Brücke. "Mein Eindruck ist, dass wir gerade dabei sind, diesen guten Ruf zu verlieren." 

Die USA haben angesichts der Angriffe der jemenitischen Huthi auf Handelsschiffe im Roten Meer den Ton gegenüber dem Iran verschärft. "Wir wissen, dass der Iran maßgeblich an der Planung der Einsätze gegen Handelsschiffe im Roten Meer beteiligt war", sagte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats, Adrienne Watson. Washington habe "keinen Grund zu der Annahme, dass der Iran versucht, die Huthis von diesem rücksichtslosen Verhalten abzubringen".

Laut vom Weißen Haus veröffentlichten US-Geheimdienstinformationen hat Teheran den Huthis Drohnen und Raketen sowie taktische Geheimdienstinformationen zur Verfügung gestellt. Die visuelle Analyse habe eine nahezu identische Übereinstimmung zwischen iranischen und den von den Huthis gestarteten Drohnen und Raketen ergeben, erklärte das Weiße Haus. Zudem seien die Huthis auf die vom Iran bereitgestellten Überwachungssysteme auf See angewiesen.

Berichten zufolge soll ein israelisch-amerikanischer Mann aus einem Kibbuz von der Hamas getötet worden sein. UN-Nothilfekoordinator Griffiths hat mit Blick auf das Leid im Gazastreifen die Untätigkeit der Welt beklagt. Alle Entwicklungen im Liveblog.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 23. Dezember 2023 um 20:00 Uhr.