Fahrgäste stehen in Rostock vor einer einfahrenden Straßenbahn.

Zuschüsse beschlossen Kabinett macht Weg frei für 49-Euro-Ticket

Stand: 01.02.2023 12:35 Uhr

Eine weitere Hürde beim Deutschlandticket ist genommen: Das Kabinett hat Zuschüsse von 1,5 Milliarden Euro pro Jahr beschlossen. Die Länder steuern die gleiche Summe bei. 49 Euro soll das Ticket zunächst kosten - später könnte es teurer werden.

Lange wurde über die Finanzierung diskutiert, jetzt hat sich die Bundesregierung auf Zuschüsse zum Deutschlandticket festgelegt. Bis 2025 sollen pro Jahr jeweils 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden. Das hat das Kabinett beschlossen. Die Länder wollen ebenfalls 1,5 Milliarden jährlich zur Verfügung stellen. Es werden höhere Einführungskosten erwartet, die Bund und Länder sich im ersten Jahr teilen wollen.

1. Mai ist Start für neues 49-Euro-Ticket

Kristin Becker, ARD Berlin, tagesschau 16:00 Uhr

In dem Gesetzentwurf, der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt, wird allerdings angedeutet, dass es in den kommenden Jahren nicht beim Preis von 49 Euro bleiben muss. So ist von "einem Einführungspreis von 49 Euro pro Monat im monatlich kündbaren Abo" die Rede.

Finanzierung für 2023 voraussichtlich gesichert

Zudem heißt es, für die Jahre nach 2023 würden Bund und Länder gemeinsam klären, wie die Finanzierung mit den vereinbarten Zuschüssen in Höhe von je 1,5 Milliarden Euro sowie den Ticketeinnahmen sichergestellt wird. Für 2023 aber dürfte die Finanzierung voraussichtlich gesichert sein, da das Ticket erst ab Mai und damit nur noch für acht Monate des Jahres finanziert werden muss.

Das Deutschlandticket soll Nachfolger des 9-Euro-Tickets aus dem Sommer werden, das mehr als 50 Millionen Mal verkauft wurde. Es galt in den Monaten Juni bis August, für monatlich neun Euro konnten die Menschen im Nahverkehr bundesweit unterwegs sein. Dieses Prinzip soll auch für das neue Deutschlandticket für jetzt 49 Euro gelten.

Digitales Ticket oder QR-Code auf Papier

In Bussen und Bahnen soll ausschließlich digital kontrolliert werden. In Verkehrsverbünden, die das noch nicht umsetzen können, bekommen die Fahrgäste zusätzlich einen Nachweis über die Gültigkeit ihres 49-Euro-Tickets per QR-Code, etwa auf Papier.

Zudem soll es auch ein Job-Ticket mit zusätzlich fünf Prozent Nachlass geben, wenn Arbeitgeber mindestens 25 Prozent des Preises übernehmen. Die Verkehrsunternehmen hatten erklärt, der Verkauf ab dem 3. April und der Start am 1. Mai seien möglich, wenn jetzt letzte Fragen geklärt würden.

Nun müssen Bundestag und Bundesrat den Gesetzentwurf beraten und das Deutschlandticket beschließen. Neben dem Regionalisierungsgesetz ist auch die Zustimmung der EU-Kommission notwendig, die noch aussteht.