Ausgetrocknet durch viel Sonne und wenig Regen ist das Elbufer vor Dresden zu sehen. (Archivbild: 28.04.2020)

Rekordwert in Deutschland 2022 bisher wärmstes Jahr

Stand: 07.11.2022 14:16 Uhr

Von Januar bis Ende Oktober ist es in diesem Jahr so warm gewesen wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen vor rund 140 Jahren. Laut Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie waren auch die Nord- und Ostsee ungewöhnlich warm.

Die ersten zehn Monate dieses Jahres sind in Deutschland die wärmste Periode von Januar bis Oktober seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881 gewesen. Durchschnittlich seien 11,8 Grad Celsius gemessen worden, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit.

Noch am Sonntag hatte die Weltmeteorologieorganisation (WMO) zum Auftakt der UN-Klimakonferenz in Ägypten erklärt, dass die vergangenen acht Jahre vorläufigen Daten zufolge global die heißesten überhaupt waren.

In Deutschland seien neun der zehn wärmsten Perioden von Januar bis Oktober im 21. Jahrhundert aufgetreten, teilte der DWD nun weiter mit. Platz zwei in dieser Rangliste belegen die zehn Monate der Jahre 2018 und 2020 mit jeweils 11,6 Grad. Wie 2022 insgesamt in Deutschland ausfallen werde, lasse sich aktuell noch nicht sagen.

Auch Nord- und Ostsee ungewöhnlich warm

Auch in Nord- und Ostsee war es im Sommer 2022 ungewöhnlich warm, wie aus Daten des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg hervorgeht. In der Nordsee lagen die Oberflächentemperaturen demnach vor allem im südwestlichen Teil über dem langjährigen Sommermittel zwischen 1997 und 2021. Hier sei es durchschnittlich mehr als ein Grad wärmer gewesen, teilte das BSH mit.

In der Ostsee hätten die Oberflächentemperaturen im Sommer großflächig anderthalb Grad über dem langjährigen Mittel gelegen, vor der deutschen Küste habe die Abweichung ein Grad betragen. Zudem habe das BSH mehrere marine Hitzewellen verzeichnet. Es wies darauf hin, dass sich durch wärmere Meere die Verbreitung von Tierarten wie Fischen verändert. Zudem hätten die Meere selbst einen großen Einfluss auf Wetter und Klima.

WMO: Erde hat sich bereits um etwa 1,15 Grad erwärmt

Laut dem WMO-Bericht hat sich die Erde seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bereits um etwa 1,15 Grad erwärmt. Rund die Hälfte des Anstiegs habe sich in den vergangenen 30 Jahren vollzogen. Mit dieser drastischen Erwärmung hätten das Abschmelzen von Gletschern, der Anstieg des Meeresspiegels sowie Extremwetterereignisse wie Starkregen und Hitzewellen zugenommen. 

Seit Sonntag läuft die UN-Klimakonferenz (COP27) in Scharm el-Scheich. Zwei Wochen lang ringen dort mehr als 190 Staaten um ehrgeizigere Klimaschutzzusagen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Inforadio am 27. Oktober 2022 um 15:00 Uhr.