Feuerwehren und Einwohner errichten einen Sandsackwall als Hochwasserschutz entlang des Flusses Helme.

Sachsen-Anhalt Nach Helme-Hochwasser: Letzte Sandsäcke sollen verschwinden

Stand: 15.04.2024 20:01 Uhr

Mehr als drei Monate liegt das Helme-Hochwasser zurück, doch die Sandsäcke stapeln sich noch immer. Wie der Landkreis Mansfeld-Südharz nun mitgeteilt hat, soll mit dem Rückbau und der Entsorgung in diesem Monat begonnen werden. Der Kreis kann zudem auf Förder-Millionen wegen der Hochwasserschäden vom Land hoffen.

Von MDR SACHSEN-ANHALT

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Mehr als ein Vierteljahr nach dem Hochwasser an der Helme sollen die verbauten Sandsäcke wieder verschwinden. Das hat der Landkreis Mansfeld-Südharz am Montag mitgeteilt. Demnach ist vorgesehen, mit dem Rückbau und der Entsorgung noch im April zu beginnen. Vorher müsse jedoch der Bau- und Vergabeausschuss auf einer Sitzung am Montag nächster Woche zustimmen.

"Letztes Kapitel der erfolgreichen Bekämpfung"

"Mit der fachgerechten Entsorgung der massenhaft verbauten Sandsäcke schlagen wir nunmehr das letzte Kapitel in der erfolgreichen Bekämpfung des Helme-Hochwassers des vergangenen Winters auf", sagte Landrat André Schröder (CDU).

Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz habe zugesagt, bis zu 350.000 Euro der Kosten zu übernehmen. Nach den Worten Schröders geht es dabei auch darum, Schäden an den Deichen zu vermeiden.

Blick auf die volle Helme und den überfüllten Festplatz von Martinsrieth.
Kleine Chronologie: Das war passiert

In mehreren Regionen in Sachsen-Anhalt kämpften die Menschen um den Jahreswechsel 2023/2024 gegen Hochwasser. Besonders betroffen waren Oberröblingen, ein Ortsteil der Stadt Sangerhausen, und das wenige Kilometer entfernte Martinsrieth. Der Deich der Helme musste gesichert werden. So waren ab Weihnachten 2023 hunderte Helfer im Landkreis Mansfeld-Südharz im Einsatz. Am 30. Dezember rief der Landkreis den Katastrophenfall aus. Anfang 2024 kam Bundeskanzler Olaf Scholz ins Hochwasser-Gebiet zu Besuch. Die Bundeswehr half tagelang in der Region, Schulen waren zeitweise geschlossen. Nach eigenen Angaben hatte der Kreis rund 2,5 Millionen Sandsäcke befüllen und zu großen Teilen verbauen lassen.

Mehr als zwei Millionen Euro vom Land

Wie der Landrat außerdem mitteilte, sind dem Kreis weitere Hilfen in Aussicht gestellt worden. Dabei handele es sich um eine Sonderzuwendung in Höhe von maximal 2,5 Millionen Euro aus dem Innenministerium. Diese Unterstützung sei nach dem Katastrophenschutzgesetz dann möglich, wenn der Kostenaufwand der Hochwasser-Abwehr ungewöhnlich hoch gewesen sei.

Ein Sandsackwall wurde von Feuerwehren und Einwohnern entlang des Flusses Helme errichtet. Sie versuchen so eine Überflutung des Ortes Oberröblingen zu verhindern.

Rückblick: Ein Sandsackwall entlang des Flusses Helme sollte die Überflutung des Ortes Oberröblingen verhindern.

MDR (Christoph Dziedo, Luise Kotulla)