Max Schwab

Sachsen-Anhalt Hallescher Holocaustüberlebender Max Schwab ist tot

Stand: 22.04.2024 14:51 Uhr

Max Schwab, der letzte in Halle lebende Zeitzeuge der NS-Zeit in der Stadt, ist am 13. April im Alter von 92 Jahren gestorben. Das hat der Verein "Zeitgeschichte(n)" Halle mitgeteilt. Als Kind hatte Schwab in Halle die Pogromnacht überlebt. Schwab war Mitglied der Leopoldina und hat an der Uni Halle als Geologie-Professor gelehrt.

Von MDR SACHSEN-ANHALT

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Der hallesche Holocaustüberlebende Max Schwab ist tot. Das hat der Verein "Zeitgeschichte(n)" Halle mitgeteilt. Schwab starb demnach bereits vor einer Woche im Alter von 92 Jahren. Er galt als der letzte in Halle lebende jüdische Zeitzeuge der NS-Zeit in der Stadt. Im Alter von sechs Jahren hatte Schwab als Kind die Pogromnacht 1938 in Halle überlebt. Sein Vater Julius war im Konzentrationslager Auschwitz von Nationalsozialisten ermordet worden.

Max Schwab

Max Schwab starb vor einer Woche im Alter von 92 Jahren.

Der "Jüdischen Allgemeinen" hatte Schwab vor fünf Jahren gesagt, der Anschlag auf die hallesche Synagoge im Herbst 2019 habe Erinnerungen an die Pogromnacht in ihm geweckt. Schwab selbst war eigenen Angaben zufolge nur wegen eines Zufalls nicht in der Synagoge gewesen.

Trauerfeier für Max Schwab auf dem jüdischen Friedhof in Halle

Der Geologie-Professor Schwab hatte lange an der Universität Halle gelehrt und war Mitglied der Leopoldina. Als Zeitzeuge hatte er in Schulen an die Verbrechen der Nationalsozialisten erinnert. Die Trauerfeier für Schwab ist den Angaben zufolge für Anfang Mai auf dem jüdischen Friedhof in Halle geplant.

MDR (Luca Deutschländer, Hanna Kerwin)