Päckchen mit Kokain liegen in einem Bananenkarton.

Fruchthandel in Hildesheim Ermittler finden 190 Kilo Kokain in Bananenkisten

Stand: 10.05.2024 12:11 Uhr

Weißes Pulver statt Bananen: Das Landeskriminalamt hat in Hildesheim rund 190 Kilogramm Kokain im Wert von rund sechs Millionen Euro beschlagnahmt. Die Drogen wurden bei einem Fruchthändler entdeckt.

Wie das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen am Freitag mitteilte, hatten Beschäftigte des Unternehmens in Hildesheim-Drispenstedt bereits Mitte April ungewöhnliche Pakete bei der Warenannahmekontrolle entdeckt und daraufhin die Behörden informiert. Mehrere Tausend Bananenkisten wurden daraufhin durchsucht - Beamte der Zollfahndung, des LKA und der Polizei Hildesheim brauchten dafür drei Tage. Dabei entdeckten sie 185 verdächtige Pakete mit insgesamt etwa 190 Kilogramm "offensichtlichem Kokain", so das LKA. Die Drogen haben demnach einen illegalen Straßenverkaufswert von rund sechs Millionen Euro.

LKA: Ware aus Kolumbien kam per Containerschiff

Die Ermittlerinnen und Ermittler gehen davon aus, dass die Drogen aus Kolumbien stammen. Sie waren den Angaben zufolge Mitte April mit einem Containerschiff über den Hamburger Hafen nach Deutschland gekommen. Die Ware war laut LKA für Filialen einer Lebensmittelkette bestimmt. Durch die Entdeckung in Hildesheim sei verhindert worden, dass die Kokain-Pakete in einzelnen Filialen in der Region gelangten, hieß es. Das LKA hat den Fund erst jetzt bekannt gegeben, weil Teile der Lieferung bereits in andere Bundesländer gegangen waren und überprüft werden mussten. Diese seien in der Folge auch alle durchsucht worden, sagte eine LKA-Sprecherin dem NDR Niedersachsen.

Zusammenhang zu Kokain in Berliner Supermärkten?

LKA Niedersachsen und Zollfahndungsamt Hannover prüfen nun auch, ob es Zusammenhänge mit einem aufsehenerregenden Drogenfund im Raum Berlin-Brandenburg gibt. Dort waren im April mehrere Pakete mit Kokain entdeckt worden - allerdings erst in verschiedenen Supermärkten. Betroffen sei die gleiche Lebensmittelkette, so das LKA Niedersachsen. Die Waren in Berlin und Brandenburg waren den Angaben zufolge zuvor bei einem Fruchthändler in Brandenburg eingegangen und von dort an die Filialen ausgeliefert worden.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete NDR Info am 10. Mai 2024 um 12:11 Uhr.