1. Mai-Demo in Rostock.

Mecklenburg-Vorpommern 1. Mai in MV: Mehrere Tausend Menschen bei Kundgebungen

Stand: 02.05.2024 10:10 Uhr

Zum 1. Mai haben die Gewerkschaften zu bundesweiten Kundgebungen aufgerufen. Das Motto in diesem Jahr lautete: "Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit".

Mehrere Tausend Menschen haben in Mecklenburg-Vorpommern an Kundgebungen zum Tag der Arbeit teilgenommen. Von etwa 10.000 berichtet der Deutsche Gewerkschaftsbund, die Schätzungen der Polizei liegen etwas niedriger. In Rostock schloss der Veranstalter zeitweise eine Gruppe von der Versammlung aus. Etwa 70 Teilnehmer der Roten Jugend Rostock sollen antisemitische Parolen gerufen und die Kundgebung für ihren Protest gegen den Gaza Krieg genutzt haben.

Höhere Löhne gefordert

Veranstaltungen zum Tag der Arbeit gab es auch in Torgelow, in Greifswald in Form eines Kulturfestes, in Schwerin sowie in Güstrow. Die Hauptkundgebung wurde in Neubrandenburg gehalten. In Torgelow forderte die DGB Nord Vorsitzende Laura Pooth höhere Löhne und attraktivere Arbeitsbedingungen in Mecklenburg-Vorpommern. Solange Arbeitnehmer im Osten durchschnittlich 800 Euro weniger verdienen würden als in den alten Bundesländern, sei es für Gewerkschafter wichtig am 1. Mai auf die Straße zu gehen, so der DGB .

Bessere Arbeit und mehr Tarifverträge

Auch in Rostock hatte sich die DGB-Jugend für faire und bessere Arbeit ausgesprochen und mehr Tarifverträge in Mecklenburg-Vorpommern gefordert. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatte sich dieser Forderung auf der Maikundgebung in Torgelow angeschlossen. Sie sagte, Tariflöhne seien in der Regel höher als nicht tarifgebundene Löhne.

MV bei Tariflöhnen weit abgeschlagen

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes arbeiten in Mecklenburg-Vorpommern weniger als die Hälfte aller Beschäftigten in Unternehmen, die an einen Branchentarifvertrag gebunden sind oder einen Firmentarifvertrag haben. Der Pro-Kopf-Bruttolohn erreichte demnach im vergangenen Jahr 84,4 Prozent des deutschen Durchschnitts nach 84,6 Prozent ein Jahr zuvor. Der Nordosten lag damit auf dem letzten Platz im Bundesländer-Vergleich.

Schwesig fordert familienfreundliche Arbeitsbedingungen

Schwesig verwies auf das Tariftreue- und Vergabegesetz des Landes. "Wer in Mecklenburg-Vorpommern einen öffentlichen Auftrag des Landes oder der kommunalen Ebene haben will, muss seinen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bei der Erfüllung dieses Auftrags mindestens Tariflohn oder tarifgleichen Lohn zahlen." Schwesig sprach sich auch für familienfreundliche Arbeitsbedingungen ein. Dies sei wichtig, um gute Fachkräfte zu gewinnen und zu halten.

Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Nordmagazin | 01.05.2024 | 19:30 Uhr