Jannis Heuer (l.) vom SC Paderborn im Duell mit Bakery Jatta vom Hamburger SV

Hamburg Niedersachsen HSV will mit Sieg in Paderborn Druck auf Düsseldorf erhöhen

Stand: 10.05.2024 11:44 Uhr

Der HSV muss heute Abend sein Spiel beim SC Paderborn gewinnen und dann darauf hoffen, dass Fortuna Düsseldorf am Sonnabend nicht bei Holstein Kiel siegt. Sonst ist die Chance auf Relegationsplatz drei am vorletzten Spieltag der 2. Liga dahin.

Den Rechenschieber musste Steffen Baumgart vor der Reise nach Paderborn gar nicht erst herausholen. "Wenn wir nicht gewinnen, sind wir raus. Wenn wir gewinnen, haben wir weiter eine Chance", brachte der HSV-Coach die Ausgangslage für seine Mannschaft mit wenigen Worten auf den Punkt.

Mit der Partie der drittplatzierten Düsseldorfer am Samstagabend (20.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) bei Spitzenreiter Holstein Kiel befasse er sich aktuell noch nicht, versicherte der 52-Jährige. Sein Augenmerk gelte zunächst voll und ganz dem Spiel seines Teams heute Abend (18.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) bei den Ostwestafalen.

"Wir haben in Paderborn eine schwere Aufgabe, die wollen wir angehen. Wir müssen und wollen das Spiel gewinnen und werden alles daran setzen", sagte Baumgart.

HSV will Rückenwind aus Stadtderby mitnehmen

Der Rückstand der Hamburger auf die Fortuna beträgt zwei Spieltage vor dem Saisonende weiter vier Zähler. Zudem hat der HSV die um 13 Treffer schlechtere Tordifferenz. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, ein Spiel dauert 90 Minuten und der Ball ist rund. Genau wegen solcher abgedroschener Fußball-Phrasen, die sich hin und wieder eben auch bewahrheiten, haben die Hanseaten die Hoffnung auf ein Finale furioso um Platz drei noch nicht aufgegeben.

Zumal sie jetzt, da fast alles schon zu spät zu sein scheint, offenbar in den Flow gekommen sind. Erst der souveräne 4:0-Erfolg bei Eintracht Braunschweig, dann der verdiente 1:0-Sieg im Stadtderby gegen den FC St. Pauli. Aus Sicht des HSV könnte die Saison gerne noch länger dauern. Gerade das gewonnene Duell mit dem Kiezclub war Balsam auf die geschundenen Seelen, wie Baumgart offen zugab: "Wir haben gezeigt, dass wir noch da sind und noch klar sind. Für uns waren diese drei Punkte wichtig, um weiter im Rennen zu bleiben."

Pherai und Meffert fallen aus - Bangen um Bénes und Jatta

Mit breiter Brust, aber personellen Sorgen reisen die Hamburger nach Paderborn. Verteidiger Denis Hadzikadunic war am Donnerstag wegen einer Erkältung nur kurz dabei. Auf den angeschlagenen Offensivspieler Immanuel Pherai wird Baumgart auf jedem Fall verzichten müssen, ebenso auf Mittelfeldstratege Jonas Meffert. Der 29-Jährige hatte sich im Stadtderby gegen den FC St. Pauli seine zehnte Gelbe Karte abgeholt und fehlt gesperrt.

Hinter den Einsätzen von Außenangreifer Bakery Jatta sowie Mittelfeldmann László Bénes (fehlte zuletzt wegen muskulären Problemen) stehen noch Fragezeichen. Letzterer ist zwar wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen, ob der Slowake für die wichtige Begegnung bereits wettkampffähig ist, konnte oder wollte Baumgart am Mittwoch noch nicht beantworten.

HSV-Coach Baumgart trifft auf seinen Ex-Club

Stattdessen schweifte der Blick des Trainers in die Vergangenheit. Und damit zum SC Paderborn. "Das war die wichtigste Station, die ich als Trainer bisher hatte", sagte der gebürtige Rostocker. Von 2017 bis 2021 zeichnete er für die Ostwestfalen verantwortlich. Mit ihm gelang dem Club der Durchmarsch von der Dritten Liga in die Bundesliga. Zwar stieg der SCP aus der Beletage sofort wieder ab, dennoch verbindet Baumgart mit seinem Ex-Verein nur schöne Erinnerungen.

"Paderborn wird immer in meinem Herzen bleiben."
— HSV-Trainer Steffen Baumgart

"Das war meine erste wirkliche Chance, die ich bekommen habe. Ich habe vier wunderbare Jahre gehabt, nicht nur von den Erfolgen her, sondern auch von dem, wie wir miteinander umgegangen sind. Paderborn wird immer in meinem Herzen bleiben", sagte der HSV-Coach.

Bei allem Herzklopfen für den SCP wäre es dem 52-Jährigen dennoch am liebsten, wenn er und seine Hamburger in der kommenden Saison nicht mehr nach Paderborn reisen müssten. Dafür aber müsste in den verbleibenden 180 Minuten dieser Zweitliga-Saison und in der anschließenden Relegation alles für die Hanseaten laufen.

Mögliche Aufstellungen

Paderborn: Boevink - Hoffmeier, Musliu, Brackelmann - Obermair, Klefisch, Klaas, Zehnter - Kostons, Ansah, Bilbija
HSV: Raab - van der Brempt, Ambrosius, Schonlau, Muheim - Poreba - Reis, Suhonen - Königsdörffer, Glatzel, Dompé

Dieses Thema im Programm:
Hamburg Journal | 08.05.2024 | 19:30 Uhr