Polizisten vor der Wohnung der festgenommenen mutmaßlichen RAF-Terroristin Klette in Berlin.

Mutmaßliche RAF-Terroristin Schwere Kriegswaffen in Klettes Haus gefunden

Stand: 29.02.2024 16:53 Uhr

Laut Staatsanwaltschaft Verden sind auch schwere Kriegswaffen im Wohnhaus der mutmaßlichen RAF-Terroristin Daniela Klette in Berlin entdeckt worden - neben Munition, Waffen und einer Granate.

Nach der Festnahme der früheren mutmaßlichen RAF-Terroristin Daniela Klette haben die Ermittler bei der Durchsuchung ihres Wohnhauses auch "schwere Kriegswaffen" gefunden. Das sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Verden der Nachrichtenagentur dpa.  

Das siebengeschossige Gebäude in Berlin-Kreuzberg war am Mittwochabend von der Polizei geräumt worden. Später mussten auch einige Bewohner eines weiteren Hauses ihre Wohnungen verlassen. Die Straße war komplett gesperrt. Erst am frühen Donnerstagmorgen wurde die Sperrung aufgehoben.

Mehrere verdächtige Gegenstände gefunden

Bei der Durchsuchung von Klettes Wohnung wurden Waffen, Pistolenmagazine und Munition gefunden. Am Mittwochabend hatten Kriminaltechniker eine Granate weggetragen, am frühen Morgen wurde ein weiterer möglicherweise gefährlicher Gegenstand aus dem Haus herausgebracht und in ein Spezialfahrzeug verladen. Dieses fuhr gegen 1.30 Uhr ab.

Kriegswaffen in Wohnung bei früherer RAF-Terroristin Klette gefunden

Hanno Neustadt, MDR/Mathias Marx, RBB, tagesschau24, 29.02.2024 19:00 Uhr

Um was für eine Art von gefährlichem Gegenstand es sich handelte, sagte die Berliner Polizei zunächst nicht und verwies an die Ermittler in Niedersachsen. Später folgte ein drittes Fundstück, wie Reporter der Nachrichtenagentur dpa beobachteten.

Ex-RAF-Terroristen Staub und Garweg vermutlich in Berlin

Die mutmaßliche frühere RAF-Terroristin Klette lebte 30 Jahre lang im Untergrund. Ermittler nahmen die 65-Jährige am Montagabend in Kreuzberg fest. Die Staatsanwaltschaft Verden und das LKA Niedersachsen fahnden seit Jahrzehnten nach den mutmaßlichen früheren RAF-Terroristen Klette sowie Burkhard Garweg (55) und Ernst-Volker Staub (69). Sie werden der sogenannten dritten RAF-Generation zugeordnet.

Das Landeskriminalamt Niedersachsen vermutet, dass sich Garweg und Staub in Berlin aufhalten. Die Ermittler intensivieren nach eigenen Angaben nun die Fahndungsmaßnahmen in und um Berlin und gehen aufgrund der Waffen- und Sprengmittelfunde von einem Gefährdungspotenzial für die Bevölkerung aus.

Dritte RAF-Generation

Vertreter der dritten RAF-Generation sollen den damaligen Chef der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, und den Treuhand-Chef, Detlev Karsten Rohwedder, umgebracht haben. Täter und Motiv sind bis heute jedoch unbekannt. Wie dicht die Fahnder inzwischen Staub und Garweg auf den Fersen sind, ist unklar. Aus ermittlungs- und einsatztaktischen Gründen gab das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen bislang keine weiteren Details bekannt.

Kurz nach der Festnahme Klettes hatten die Fahnder in Berlin laut LKA eine weitere Person festgenommen, sie wurde kurze Zeit später aber wieder freigelassen. Wie das Landeskriminalamt in Hannover mitteilte, war es zweifelsfrei weder Garweg noch Staub.

Helmut Eickhoff, NDR, tagesschau, 29.02.2024 17:47 Uhr