Gesundheitsminister Karl Lauterbach spricht im Bundestag in Berlin.

Hohe Energiekosten Lauterbach will Krankenhäusern helfen

Stand: 04.10.2022 10:40 Uhr

Nach Hilferufen der Deutschen Krankenhausgesellschaft hat Gesundheitsminister Lauterbach den Kliniken Unterstützung bei den hohen Energiepreisen zugesagt. Die Regierung werde die Krankenhäuser nicht im Stich lassen.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat den Krankenhäusern angesichts der hohen Energiepreise Unterstützung in Aussicht gestellt. "Wir wollen nicht, dass die Krankenhäuser im Herbst schließen müssen, weil die Energie nicht bezahlbar ist", sagte der SPD-Politiker bei RTL/ntv. "Als Bundesregierung kennen wir das Problem und arbeiten daran", sagte Lauterbach. Die Regierung werde die Krankenhäuser "auf keinen Fall" im Stich lassen.

Die Hauptprobleme der Kliniken seien die durch die Inflation unzureichenden Fallpauschalen - also die Vergütung von medizinischen Leistungen pro Behandlungsfall - sowie die gestiegenen Energiekosten, sagte Lauterbach. Beides müsse gedeckt werden. Dazu stehe der Bund mit der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) in Kontakt.

DKG-Chef: Können nicht den Betrieb einstellen

Diese hatte zuvor die Befürchtung geäußert, beim Entlastungspaket von Bund und Ländern vergessen zu werden. Krankenhäuser müssten differenziert behandelt werden, forderte der Vorstandsvorsitzende der DKG, Gerald Gaß, im "Spiegel". Anders als andere Betriebe könnten Kliniken nicht einen Teil ihrer Kostensteigerungen über Preisanhebungen ausgleichen. "Wir können auch nicht zeitweise unseren Betrieb einstellen oder Temperaturen absenken, um Kosten einzusparen", sagte Gaß. Wie der "Spiegel" berichtete, sehen laut DKG derzeit rund 40 Prozent der Krankenhäuser ihre wirtschaftliche Situation so gefährdet, dass Insolvenzen drohen.

Die Bundesregierung hat ein Rettungspaket von bis zu 200 Milliarden Euro angekündigt, um Verbraucher und Unternehmen vor hohen Energiepreisen wegen des Ukraine-Kriegs zu schützen. Die Preise für Gas und Strom sollen gedeckelt werden. Für Firmen, die nicht ausreichend von den Strom- und Gaspreisdeckeln profitieren, soll es Liquiditäts- und Eigenkapitalhilfen geben. Details sind noch offen. Die Hilfen sollen über Kredite finanziert werden. Die Runde der Ministerpräsidenten hatte ausdrücklich eine Hilfe für Krankenhäuser gefordert, doch im Entwurf des Bundes finden sie keine ausdrückliche Erwähnung.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 04. Oktober 2022 um 11:00 Uhr.