Arztbesuch ab viertem Krankheitstag Lauterbach will Erleichterungen bei Kinderkrankengeld
Wenn das Kind krank wird, müssen Eltern sofort zum Arzt gehen, um Kinderkrankengeld zu erhalten. Nun stellt Gesundheitsminister Lauterbach eine Erleichterung in Aussicht - ein Arztbesuch soll erst am vierten Krankheitstag nötig werden.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat Erleichterungen für Eltern beim Kinderkrankengeld angekündigt. "Wir setzen durch, dass Eltern nicht mehr am ersten Tag, an dem das Kind krank ist, zum Arzt laufen müssen, um das Kinderkrankengeld in Anspruch zu nehmen", sagte der SPD-Politiker der "Bild am Sonntag". Das sei unsinnige Bürokratie. "Wir können den Eltern da vertrauen. Erst ab dem vierten Krankheitstag wird der Arztbesuch notwendig." Die Änderung solle "am besten noch in dieser Winter-Erkältungssaison" gelten, so der Minister.
Für gesetzlich versicherte erkrankte Kinder bis zwölf Jahren können sich Eltern von der Arbeit freistellen lassen. Die Krankenkasse übernimmt einen Großteil des Verdienstausfalls und zahlt Kinderkrankengeld - in der Regel mindestens 90 Prozent des Nettoverdienstes.
Kinderkrankengeld für 15 statt zehn Tage
Am Donnerstag hatte bereits ein Gesetz den Bundestag passiert, mit dem die Zahl der Tage erhöht wird, für die Eltern Kinderkrankengeld beantragen können. Nach Ablauf von Sonderregelungen in der Corona-Pandemie wären es ab 2024 eigentlich wieder zehn Kinderkrankentage pro Jahr und Elternteil - das Gesetz erhöht die Zahl nun für 2024 und 2025 auf jeweils 15 Tage pro Kind und Elternteil. Der Bundesrat muss dem aber noch zustimmen.
Die Forderung nach einer Erhöhung der Kinderkrankentage ist nicht neu: Bereits 2021 forderten die SPD, die Linke und Bündnis 90/Die Grünen in ihren Wahlprogrammen mehr Kinderkrankentage.