Nancy Faeser | dpa

Landtagswahl in Hessen Faeser kündigt Spitzenkandidatur an

Stand: 02.02.2023 18:30 Uhr

Bundesinnenministerin Faeser steht als Spitzenkandidatin der SPD für die hessische Landtagswahl am 8. Oktober bereit. Ihr Amt als Innenministerin wolle sie als Kandidatin behalten, schrieb sie an ihre Mitarbeitenden.

Seit Tagen war darüber spekuliert worden, jetzt hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser selbst erklärt, als SPD-Spitzenkandidatin für die Hessische Landtagswahl am 8. Oktober antreten zu wollen. "Ja, ich kandidiere", schrieb sie in einem Brief an ihre Mitarbeitenden, der auch dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt.

"Ich bin die erste Frau an der Spitze des Bundesinnenministeriums - und ich möchte die erste Ministerpräsidentin in Hessen sein. Ich trete an, um zu gewinnen", so Faeser.

Das Amt als Bundesinnenministerin, wolle sie zunächst behalten. "Diese Verantwortung gebietet es mir, meine Aufgaben auch weiterhin ebenso klar und ernsthaft zu erfüllen wie bisher. Ich werde mein Amt auch weiterhin mit voller Kraft und Leidenschaft ausfüllen", schrieb sie weiter.

Der Kritik an einer möglichen Doppelrolle, setzte sie im "Spiegel" entgegen: "Ich halte es in einer Demokratie für eine Selbstverständlichkeit, dass man aus einem Amt heraus für Wahlen kandidieren kann. Das machen schließlich die Ministerpräsidenten auch, die sich dieses Jahr zur Wahl stellen, auch jene von CDU und CSU in Bayern und Hessen", sagte Faeser.

"Oppositionsführerin war ich schon"

Im Falle einer Wahlniederlage wolle sie nicht in die Opposition gehen, sondern weiter als Bundesinnenministerin in Berlin arbeiten. "Ich bewerbe mich bei den Hessinnen und Hessen um das Amt der Ministerpräsidentin. Ich möchte gestalten, ich möchte Verantwortung tragen. Oppositionsführerin war ich schon", sagte Faeser dem "Spiegel" weiter. "Wenn die Wählerinnen und Wähler sich anders entscheiden, werde ich weiterhin als Bundesinnenministerin meiner Verantwortung gerecht werden."

Beide Aufgaben - hessische Ministerpräsidentin und Bundesinnenministerin - bezeichnete Faeser als "Herzensangelegenheiten". Die SPD-Politikerin verneinte die Frage, ob es bereits zu ihrem Amtsantritt als Bundesinnenministerin klar gewesen sei, dass sie in Hessen kandidieren werde - und ob der Posten im Bundeskabinett nur ein Sprungbrett sei. "Olaf Scholz hat mich als Innenpolitikerin kennengelernt, da war er selbst Innensenator in Hamburg. In der Innenpolitik ticken wir sehr ähnlich", so die 52-Jährige.

Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 02. Februar 2023 um 17:00 Uhr.