
Gesundheitspersonal Ende der Pflege-Impfpflicht?
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat sich für das Ende der einrichtungsbezogenen Corona-Impfpflicht ausgesprochen. Mit der Omikron-Variante sei diese Regel hinfällig geworden.
Die einrichtungsbezogene Impfpflicht sollte nach Ansicht der Deutschen Krankenhausgesellschaft aufgehoben werden. "Sie weiterzuführen, ist nach jetzigen Erkenntnissen weder sinnvoll noch vermittelbar", sagte die stellvertretende Vorstandsvorsitzende Henriette Neumeyer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Ähnliche Forderungen gibt es bereits aus der CDU und von der Linkspartei.
Bundestag und Bundesrat hatten die einrichtungsbezogene Impfpflicht im Dezember vergangenen Jahres beschlossen. Beschäftigte, die mit schutzbedürftigen Menschen in Pflegeheimen und Kliniken arbeiten, mussten bis Mitte März 2022 nachweisen, dass sie geimpft oder genesen sind. Bislang ist die Impfpflicht bis zum Jahresende befristet. Sie würde wieder wegfallen, wenn das Infektionsschutzgesetz nicht erneut geändert werden sollte.
Impfung "nur noch zum Selbstschutz"
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hatte sich bisher für die Impfpflicht ausgesprochen. Man sei in der Delta-Welle von einer hohen Schutzwirkung auch für die vulnerablen Gruppen im Krankenhaus ausgegangen, sagte Neumeyer: "Mit der Omikron-Variante ist diese Erwartung hinfällig geworden." Die Impfung diene nur noch dem Selbstschutz, sagte sie.
Der Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste, Bernd Meurer, schloss sich der Forderung an: "Mit der einrichtungsbezogenen Impfpflicht allein ist der Schutz der älteren und vulnerablen Personen nicht zu gewährleisten, solange Angehörige und Besucher nach wie vor ungeimpft in die Einrichtungen kommen dürfen und damit das Virus immer wieder auch in die Einrichtungen tragen."