Franz Beckenbauer stellt vor dem Brandenburger Tor den goldenen Fußball für das Finale der WM 2006 vor.

Reaktionen auf Beckenbauers Tod "Ein großer Sportler", "ein Botschafter des Landes"

Stand: 08.01.2024 20:07 Uhr

Einer der Besten, "den unser Sport je gesehen hat" - so würdigt DFB-Präsident Neuendorf Franz Beckenbauer. Auch andere Sportler finden bewegende Worte - ebenso wie Politiker. Ein Überblick über die Reaktionen auf den Tod des Ausnahme-Fußballers.

Der Tod von Franz Beckenbauer hat in Sport und Politik Trauer ausgelöst. In den Reaktionen wird klar, welch hohe Anerkennung der Fußball-Star genoss.

Bundeskanzler Olaf Scholz schrieb auf der Plattform X in einer ersten Reaktion auf die Todesnachricht, Beckenbauer sei für viele "der Kaiser" gewesen - "auch, weil er über Generationen für den deutschen Fußball begeistert hat. Er wird uns fehlen."

Steinmeier: "Herausragender Botschafter unseres Landes"

Bundespräsident Steinmeier kondolierte Heidrun Beckenbauer zum Tod ihres Mannes. "Wohl niemand hat den deutschen Fußball so stark geprägt wie Franz Beckenbauer. Als Spieler, Teamchef und Trainer hat er Fußballgeschichte geschrieben. Er war eine Ausnahmeerscheinung, das Wort Libero in seiner ganzen Bedeutung scheint für ihn erfunden zu sein", schrieb Steinmeier. 

Mit seinem Führungsstil und seiner Spielphilosophie habe Beckenbauer die deutsche Nationalmannschaft in der ganzen Welt "zu einem herausragenden Botschafter unseres Landes gemacht", so Steinmeier weiter. Auch wäre das "Sommermärchen in unserem Land 2006" ohne Beckenbauer undenkbar gewesen. Als Sportfunktionär hatte Beckenbauer die Fußball-WM 2006 nach Deutschland geholt. Der Bundespräsident erwähnte aber auch ausdrücklich Beckenbauers soziales Engagement: "Mit seiner Stiftung unterstützte er Menschen mit Behinderung und Personen, die krank und unverschuldet in Not geraten sind", schrieb Steinmeier.

"Franz Beckenbauer war der Kaiser. Und zwar ein Kaiser als Mensch." Markus Hörwick, ehem. Kommunikationsdirektor FC Bayern München

tagesthemen, 08.01.2024 22:00 Uhr

Aigner: "Eleganter Libero und ein Mann der Fairness"

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder würdigte den in München geborenen Beckenbauer als Botschafter Bayerns in der Welt. "Auch als Weltstar hat er seine Herkunft nie vergessen und ist immer bescheiden geblieben", schrieb Söder auf X. Seine unvergleichlich bodenständige, sympathische und herzerwärmende Art habe ihn nahbar für alle Menschen gemacht - auch außerhalb des Fußballgeschehens.

Bayerns Landtagspräsidentin Ilse Aigner nannte Beckenbauer ein "Jahrhundertidol". Er sei "auf dem Rasen ein eleganter Libero und ein Mann der Fairness", gewesen.

Völler: "Lichtgestalt des deutschen Fußballs"

Groß ist die Trauer auch in der Fußball- und Sportwelt. "Der 'Kaiser' war eine Inspiration für mehr als eine Generation, er wird für immer die Lichtgestalt des deutschen Fußballs bleiben", schrieb Rudi Völler, DFB-Direktor der A-Nationalmannschaft. "Mit Franz Beckenbauer verliert der deutsche Fußball seine größte Persönlichkeit, ich verliere einen guten Freund."

DFB-Präsident Bernd Neuendorf nannte den Tod Beckenbauers "eine echte Zäsur". Er sei einer der besten Spieler gewesen, "den unser Sport je gesehen hat. Mit seiner Leichtigkeit, seiner Eleganz und seiner Übersicht hat er auf dem Spielfeld Maßstäbe gesetzt".

Nagelsmann: "Er konnte über den Rasen schweben"

"Für mich war Franz Beckenbauer der beste Fußballer der deutschen Geschichte", so die Reaktion von Bundestrainer Julian Nagelsmann. Bis zuletzt habe ihn eine Aura umgeben, "an der auch die gesundheitlichen Probleme und Schicksalsschläge, die er zu verkraften hatte, nicht rütteln konnten".

Franz Beckenbauer konnte über den Rasen schweben, als Fußballer und später auch als Trainer war er erhaben, er stand über den Dingen. Wenn Franz Beckenbauer einen Raum betrat, hat der Raum geleuchtet, den Titel "Lichtgestalt des deutschen Fußballs" trug er zu Recht.
Bundestrainer Nagelsmann über Beckenbauer

Hoeneß: "Ein Geschenk an uns alle"

Beckenbauer war am Sonntag im Alter von 78 Jahren gestorben. Er prägte den deutschen Fußball über viele Jahrzehnte - als Spieler, Trainer und Funktionär.

Eine besondere Rolle spielte er für den FC Bayern. "Franz Beckenbauer ist die größte Persönlichkeit, die der FC Bayern jemals hatte", schrieb Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß. "Die Menschen können sagen, sie haben Fußball gesehen zu Zeiten von Franz Beckenbauer. Er war mir ein Freund, ein einzigartiger Weggefährte - und ein Geschenk an uns alle. Lieber Franz, Ruhe in Frieden!"

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 08. Januar 2024 um 20:00 Uhr.