Kiebitz

Vögel verschwinden Stille über Wiesen und Feldern

Stand: 23.01.2019 17:47 Uhr

Lerche, Kiebitz oder Star - all diese Wildvögel werden immer seltener. Mehr als die Hälfte der Tiere ist seit 1980 verschwunden. Das Artensterben betrifft nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa.

Europaweit haben Vogelexperten ihre Beobachtungen für ein länderübergreifendes Monitoring zusammengetragen. Der Überblick zeigt einen dramatischen Rückgang bei den Feldvögeln. Das European Bird Census Council im niederländischen Nijmegen hat dazu verglichen, wie viele Vögel 1980 auf Feldern und Wiesen beobachtet wurden, und wie viele im Jahr 2016.

Die europaweiten Zahlen übertreffen sogar Beobachtungen, die Vogelkundler schon in Deutschland gemacht haben. So geht der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) davon aus, dass es heutzutage etwa 40 Prozent weniger Feldvögel gibt als zu Beginn der 1980er Jahre. Auch das Umweltbundesamt hat einen deutlichen Schwund beobachtet.

Eine Feldlerche

Die Feldlerche wurde zum Vogel des Jahres 2019 gekürt, weil die Zahl der Tiere immer weiter abnimmt. Wegen der intensiven Landwirtschaft, Pestiziden und zu wenig Brachflächen fehlen den Vögeln Lebensräume und Nahrung.

Vögeln fehlt es an Lebensraum

Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller macht vor allem die Landwirtschaft für den Vogelschwund verantwortlich. Der Rückgang der Bestände sei ein Zeichen dafür, dass Wiesen und Felder verödeten, so Miller. Den Tieren fehle es an Brutplätzen und an Nahrung wie Insekten und Wildkräutern. Das Umweltbundesamt sieht eine Ursache in der wachsenden Bebauung der Landschaft. Für die Vögel werde es immer schwerer, Rückzugsräume zu finden.

In jüngeren EU-Mitgliedstaaten wie Bulgarien, Polen oder Lettland haben die Vogelkundler bei ihrer europaweiten Studie noch weniger Feldvögel beobachtet als in Deutschland.

Ein Star sitzt auf einem Ast

"Vogel des Jahres 2018" war der Star. In der aktuellen Roten Liste wird er als "gefährdet" eingestuft.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Inforadio rbb am 23. Januar 2019 um 18:20 Uhr.