DeutschlandTrend

ARD-DeutschlandTrend 41 Prozent für vorgezogene Neuwahl

Stand: 09.11.2023 23:55 Uhr

Nur knapp ein Drittel der Befragten spricht sich im DeutschlandTrend für das ARD-Morgenmagazin für den Fortbestand der Ampelregierung aus. 41 Prozent setzen auf eine vorgezogene Neuwahl - besonders die Anhänger einer Partei.

Die Unzufriedenheit mit der aktuellen Arbeit der Bundesregierung ist seit Langem groß. Diese Unzufriedenheit schlägt sich auch in der Haltung zum Fortbestehen der Ampel nieder: Im DeutschlandTrend für das ARD-Morgenmagazin spricht sich nur knapp ein Drittel der Befragten (32 Prozent) für ein Fortbestehen der Koalition von SPD, Grünen und FDP bis zur nächsten regulären Bundestagswahl im Jahr 2025 aus.

ARD DeutschlandTrend: Zufriedenheit mit der Ampel - Sonntagsfrage - Kampf gegen Antisemitismus

Claudia Müller, WDR, tagesschau24, 10.11.2023 09:00 Uhr

41 Prozent der Bürger befürworten dagegen eine Neuwahl vor dem Ende der Legislaturperiode. 16 Prozent setzen auf einen Koalitionswechsel und würden eine Große Koalition aus SPD und Union begrüßen.

86 Prozent der AfD-Anhänger für Neuwahl

Am deutlichsten ist der Ruf nach einer Neuwahl bei den Anhängerinnen und Anhängern der AfD. 86 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus. Bei den Anhängern der Union unterstützen dies 39 Prozent. 34 Prozent stimmen für die Bildung einer Große Koalition. Bei Anhängern von SPD (62 Prozent) und Grünen (80 Prozent) überwiegt die Zahl derer, die sich für eine Fortsetzung der Ampelkoalition über die gesamte Amtszeit einsetzen.

Bei den Anhängern der FDP ist das Bild differenzierter. Zwar votieren 47 Prozent dafür, die Regierung mit SPD und Grünen weiterzuführen, doch sprechen sich immerhin 39 Prozent der liberalen Wähler dagegen aus.

Maßnahmen zur Bekämpfung von Antisemitismus gehen nicht weit genug

Erneut wurden die Bürgerinnen und Bürger zum Themenfeld Antisemitismus befragt. Antisemitische Straftaten haben in Deutschland deutlich zugenommen, besonders nach dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober. Im vergangenen ARD-DeutschlandTrend kam zutage, dass die Mehrheit einen zunehmenden Antisemitismus sieht, und zwar über die Parteilager hinweg.

Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger (56 Prozent) wünscht sich in der aktuellen Befragung mehr Anstrengungen zur Bekämpfung von Antisemitismus in Deutschland. 23 Prozent der Befragten halten die Anstrengungen für ausreichend, 9 Prozent gehen sie zu weit.

Kaum Veränderungen bei der Sonntagsfrage

Bei der Sonntagsfrage gibt es wenig Bewegung: Die Union könnte laut Umfrage ihren Spitzenplatz verteidigen und käme als stärkste Fraktion nach wie vor auf 30 Prozent. Die AfD bliebe mit 21 Prozent auf Platz zwei, würde aber gegenüber der vergangenen Umfrage vom 2. November für den ARD-DeutschlandTrend einen Prozentpunkt verlieren.

Die SPD käme nur noch auf 15 Prozent (minus 1 Prozentpunkt) und würde nach dem bisherigen Tiefpunkt im Oktober und einer leichten Verbesserung in der Vorwoche erneut ihr schwächstes Ergebnis seit der Bundestagswahl 2021 erreichen.

Bündnis90/Die Grünen zeigen sich etwas erholt und würden ebenfalls 15 Prozent erreichen (plus 1 Prozentpunkt). Auch die FDP kann knapp zulegen und wäre mit 5 Prozent wieder im Deutschen Bundestag vertreten. Im vergangenen DeutschlandTrend waren die Liberalen erstmals seit Regierungsübernahme der Ampel auf vier Prozent gerutscht.

Die Linke würde den Einzug dagegen verpassen und nur noch vier Prozent der Stimmen erhalten (- 1 Prozentpunkt). Die Freien Wähler lägen unverändert bei drei Prozent.

Untersuchungsanlage

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Erhebungsmethode: Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung
Erhebungszeitraum: 07. bis 08. November 2023
Fallzahl: 1.195 Befragte (701 Telefoninterviews und 494 Online-Interviews)
Gewichtung: Nach soziodemographischen Merkmalen und Rückerinnerung Wahlverhalten
Sonntagsfrage mit separater Gewichtung
Schwankungsbreite:
2 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 10 Prozent
3 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 50 Prozent
Durchführendes Institut: Infratest dimap

Die Ergebnisse sind auf ganze Prozentwerte gerundet, um falsche Erwartungen an die Präzision zu vermeiden. Denn für alle repräsentativen Befragungen müssen Schwankungsbreiten berücksichtigt werden. Diese betragen im Falle einer Erhebung mit 1000 Befragten bei großen Parteien rund drei Prozentpunkte, bei kleineren Parteien etwa einen Punkt. Hinzu kommt, dass der Rundungsfehler für kleine Parteien erheblich ist. Aus diesen Gründen wird keine Partei unter drei Prozent in der Sonntagsfrage ausgewiesen.

Sabine Henkel, ARD Berlin, tagesschau, 10.11.2023 05:24 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 10. November 2023 um 07:00 Uhr.