Positive und negative Corona-Selbsttests liegen nebeneinander auf einem Tisch.

RKI-Wochenbericht Corona-Inzidenz steigt weniger stark

Stand: 21.10.2022 07:23 Uhr

Mehrere Kennzahlen deuten darauf hin, dass sich die Corona-Herbstwelle etwas abgeflacht hat. Das Robert Koch-Institut geht aber weiter von einer hohen Dunkelziffer bei den Fallzahlen aus.

In Deutschland steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter, aber nicht mehr so stark wie zuvor. Wie das Robert Koch-Institut in seinem aktuellen Lagebericht schreibt, nahm die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner in der vergangenen Woche im Vergleich zur Vorwoche um acht Prozent zu. Eine Woche zuvor hatte der Anstieg noch bei 28 Prozent gelegen, zwei Wochen vorher bei 54 Prozent.

Die Zahl der bekannten Infektionen stieg um 92.293 auf über 35 Millionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 644,5. Wie schon in den Wochen zuvor gehen laut einer Stichprobe fast alle Corona-Ansteckungen hierzulande auf die Omikron-Sublinie BA.5 zurück. Die Varianten-Angabe bezieht sich in den Lageberichten jeweils auf die vorvergangene Woche.

Weniger Schulkinder mit Symptomen beim Arzt

Allerdings liefern die Inzidenzen nur ein unvollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus.

Bei Kindern im Alter von fünf bis 14 Jahren sank die Zahl der Arztbesuche mit einer Corona-Infektion und Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung. "Möglicherweise steht dies auch im Zusammenhang mit den Herbstferien in vielen Bundesländern", schreibt das RKI. In der Altersgruppe der Zehn- bis 14-Jährigen verzeichnete das RKI auch einen Rückgang der Sieben-Tage-Inzidenz. Bereits in der Woche zuvor habe es hier eine sinkende Tendenz gegeben.

Belastung von Kliniken durch viele Corona-Fälle bei Patienten und Personal

Griet von Petersdorff, RBB, tagesschau 17:00 Uhr

RKI weist auf Booster-Impfung hin

Das RKI betont weiterhin die Bedeutung der Impfung zum Schutz vor schweren Infektionsverläufen und weist auf die Empfehlung der Ständigen Impfkommission hin, Booster-Impfungen bevorzugt mit einem Varianten-angepassten Impfstoff vorzunehmen. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hatte am Mittwoch den Einsatz eines weiteren an zwei Omikron-Varianten angepassten Corona-Impfstoff des Herstellers Moderna empfohlen. Bisher sind in der EU drei solcher Varianten-Impfstoffe zugelassen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 21. Oktober 2022 um 12:00 Uhr.