Dieses von Maxar Technologies zur Verfügung gestellte Satellitenbild zeigt den Tanker "FSO Safer".

Vor Jemen rostende "Safer" UN-Tanker soll Ölpest verhindern

Stand: 10.03.2023 10:53 Uhr

Vor der Küste Jemens rottet seit Jahren der Tanker "Safer" voller Rohöl vor sich hin. Um eine Umweltkatastrophe zu verhindern, haben die Vereinten Nationen einen Tanker gekauft. Im Mai könnte mit dem Abpumpen des Öls begonnen werden.

Zur Rettung des Roten Meeres und seiner Küsten haben die Vereinten Nationen ein Schiff gekauft, um den verwahrlosten Öltanker "Safer" leerzupumpen. Das "Floating Storage and Offloading Terminal" (FSO) hat etwa 175 Millionen Liter Rohöl geladen. Das Öl könnte das Meer bei einem Leck über Hunderte Kilometer mit schwarzem Schlick überziehen.

Karte Jemen mit Hodeidah

Seit den 1980er-Jahren rottet das Lagerschiff "FSO Safer" in der Nähe der jemenitischen Hafenstadt Hodeidah vor sich hin.

Rettungsmission soll im April starten

Achim Steiner, Chef des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP), sagte, seine Organisation habe einen Kaufvertrag mit dem Unternehmen Euronav für ein Tankschiff unterzeichnet, das mehr als eine 150 Million Liter Öl aufnehmen könne.

Steiner sprach von einem "größeren Durchbruch" in den Bemühungen, eine Umweltkatastrophe durch die "Safer" zu verhindern. Schon lange warben die UN um staatliche Spenden, um ein Schiff kaufen zu können. Der UN-Tanker soll im April in Richtung Jemen ablegen, nachdem er in China routinemäßigen gewartet wurde. Das Abpumpen des Öls könne dann Anfang Mai beginnen, so der UNDP-Chef.

UN: Keine Wartung mehr seit Kriegsausbruch

Die "Safer" wird von den jemenitischen Huthi-Rebellen als Ölspeicher genutzt. Seit Ausbruch des Kriegs im Jemen wurde das etwa 45 Jahre alte Schiff nicht mehr gewartet.

An Bord des maroden Lagerschiffs befindet sich nach UN-Angaben viermal so viel Öl wie die "Exxon Valdez" geladen hatte, die 1989 vor Alaska havarierte und eine Ölpest verursacht hatte. Der "Exxon Valdez"-Unfall gilt als eine der größten Umweltkatastrophen der Seeschifffahrt.

Eine Ölpest könnte geschätzte Kosten in Höhe von umgerechnet 19 Milliarden Euro verursachen. Neben den Folgen für Umwelt und Fischerei wäre auch der Seehandel massiv beeinträchtigt.

Peter Mücke, ARD New York, 10.03.2023 13:47 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 10. März 2023 um 11:37 Uhr.