Vorwurf der Militärkoalition um Saudi-Arabien Verstoßen Huthis gegen Feuerpause?

Stand: 14.05.2015 10:59 Uhr

Mehrfacher Verstoß gegen die vereinbarte Waffenruhe - so lautet der Vorwurf der Militärkoalition um Saudi-Arabien gegen die Huthi-Rebellen im Jemen. Die fünftägige Feuerpause soll vor allem den Zivilisten im Land helfen. Ihre Lage ist nach UN-Angaben katastrophal.

Die Militärkoalition unter der Führung Saudi-Arabiens hat den Huthi-Rebellen im Jemen mehrfache Verstöße gegen die derzeitige Waffenruhe vorgeworfen. Die Waffenruhe ist für fünf Tage angesetzt. Es habe jedoch bereits seit deren Inkrafttreten am Dienstagabend zwölf Verletzungen gegeben, hieß es in einer Erklärung der Koalition.

Diese verbreitete die amtliche saudiarabische Nachrichtenagentur SPA. Dennoch erneuerte die Koalition "ihr volles Bekenntnis zu der humanitären Feuerpause", hieß es weiter.

Kämpfe "bis jetzt"

Die Verstöße ereigneten sich den Angaben zufolge an der Grenze zwischen dem Jemen und Saudi-Arabien sowie im Jemen selbst. Bei den Vorfällen innerhalb des Jemen seien Artillerie und Raketen rund um die südliche Stadt Daleh zur Anwendung gekommen. Dort werde "bis jetzt" weiter gekämpft.

Auch in der südlichen Provinz Aden habe es Truppenbewegungen sowie Artillerie- und Raketenangriffe gegeben. In der südlichen Stadt Luder sei mit schweren Waffen geschossen worden.

USA fordern Zurückhaltung

Der Sprecher des US-Außenministeriums, Jeff Rathke, rief alle Beteiligten zur Zurückhaltung auf. Er erklärte in Washington, die Waffenruhe werde zwar "weitgehend" eingehalten, es gebe aber Berichte über einige Zusammenstöße.

Die Militärkoalition hatte am 26. März mit den Bombardements begonnen, um den Vormarsch der Huthi-Rebellen zu stoppen und dem nach Saudi-Arabien geflohenen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi zurück an die Macht zu verhelfen.

Humanitäre Lage: katastrophal

Nach UN-Angaben wurden durch die Luftangriffe und Kämpfe im Jemen bereits mehr als 1500 Menschen getötet. Die humanitäre Lage in dem arabischen Land ist nach UN-Angaben katastrophal. Während der Feuerpause wollten Hilfsorganisationen vor allem den Zivilisten im Land helfen.

Der Notfallkoordinator der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation, Dominique Burgeon, sagte, die Lage der Zivilbevölkerung sei "sehr ernst und im Moment fehlt es in dem Land an allem". Am Mittwoch wurde nach Behördenangaben in der jemenitischen Hafenstadt Hodeida damit begonnen, Treibstoff zu verteilen. Die Lieferung sollte die Versorgung der Bevölkerung mit dringend benötigten Hilfsgütern ermöglichen.