Ein Mann zündet eine Flagge des IS an

Syrien Terrormiliz IS verkündet Tod ihres Anführers

Stand: 03.08.2023 19:54 Uhr

Die Terrormiliz "Islamischer Staat" hat den Tod ihres Anführers al-Husaini al-Kuraischi verkündet. Er sei bei Gefechten getötet worden. Die Türkei hatte schon vor Monaten den Tod des IS-Chefs gemeldet.

Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat den Tod ihres Anführers Abu al-Husain al-Husaini al-Kuraischi bekanntgegeben. Das gab ein Sprecher der Gruppierung über Telegram bekannt. Al-Husaini al-Kuraischi ist bereits der vierte Anführer seit der Gründung des IS, der getötet wurde.

In der Nachricht des IS hieß es, al-Husaini al-Kuraischi sei bei Gefechten im Nordwesten Syriens getötet worden. Dort habe es Auseinandersetzungen mit der ehemals zur Terrororganisation Al-Kaida gehörenden dschihadistischen Gruppe Haiat Tahrir al-Scham gegeben, welche dieses Gebiet kontrolliert. Die Mitglieder dieser Gruppierung hätten versucht, al-Husaini al-Kuraischi festzunehmen. Einige IS-Mitglieder befänden sich derzeit noch in den Händen der Gruppe.

Nachfolger steht bereits fest

Wann genau al-Husaini al-Kuraischi getötet worden sein soll, ließ der IS offen. Er hatte seit November an der Spitze der Terrormiliz gestanden. Zu seinem Nachfolger und damit zum fünften IS-Chef wurde dem Sprecher zufolge ein Mann namens Abu Hafis al-Haschimi al-Kuraischi ernannt. 

Die Echtheit der Botschaft ließ sich zunächst nicht überprüfen. Sie wurde aber über die üblichen Kanäle der Extremisten in den sozialen Medien verbreitet.

Der Gründer der Dschihadistenmiliz, Abu Bakr al-Bagdadi, war 2019 bei einem Einsatz des US-Militärs getötet worden, ebenso wie sein Nachfolger, Abu Ibrahim al-Kuraischi, im Februar 2022. Anschließend führte Abu Hassan al-Haschimi al-Kuraischi die Miliz an. Er wurde im November 2022 getötet.

Türkei meldete bereits Ende April des IS-Anführers

Bereits Ende April hatte die Türkei gemeldet, der eigene Geheimdienst habe den IS-Anführer "neutralisiert". Al-Husaini al-Kuraischi habe sich bei Gefechten mit Kämpfern des Geheimdienstes in der Region Afrin selbst in die Luft gesprengt. Vonseiten der Terrormiliz war dies nie bestätigt worden.

Der IS kontrollierte über Jahre große Gebiete im Irak und im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien. Unter dem militärischen Druck einer US-geführten Koalition haben die Extremisten ihr Herrschaftsgebiet aber wieder verloren. IS-Zellen sind jedoch in beiden Ländern weiter aktiv. In anderen Teilen der Welt konnte die Miliz ihren Einfluss hingegen ausweiten, etwa in der Sahelzone, in Nigeria und in Afghanistan. 

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 03. August 2023 um 19:00 Uhr.