Nigel Farage nach seiner Stimmabgabe bei der Europawahl

Europawahl in Großbritannien Brexit-Partei laut Prognosen stärkste Kraft

Stand: 27.05.2019 09:35 Uhr

Bei den Europawahlen in Großbritannien steht die Brexit-Partei vor einem deutlichen Sieg. Laut BBC-Prognose kommen die Liberaldemokraten auf Platz zwei und Labour auf den dritten Platz.

Die Briten haben bei der Europawahl mit klarer Mehrheit für die Brexit-Partei von Nigel Farage gestimmt. Nach einer Prognose des TV-Senders BBC kam die neue Gruppierung aus dem Stand auf 31 Prozent der Stimmen.

Zweitstärkste Kraft wurden die proeuropäischen Liberaldemokraten - sie erreichten 21 Prozent. Für die oppositionelle Labour Party reichten 15 Prozent nur zu einem dritten Platz. Die regierenden Tories der scheidenden Premierministerin Theresa May mussten sich mit gerade mal neun Prozent mit einem fünften Platz begnügen - noch hinter den Grünen, die auf zwölf Prozent kamen.

Nur ein Thema

Der Brexit war das alles beherrschende Thema des kurzen Wahlkampfs. Premierministerin May war es nicht gelungen, ihr mit Brüssel ausgehandeltes Abkommen über den EU-Austritt durchs Parlament zu bringen. Daraufhin hatte sie am Freitag ihren Rücktritt für die erste Juniwoche angekündigt.

Eigentlich hätte das Land bereits am 29. März aus der Staatengemeinschaft ausscheiden sollen und gar nicht mehr an der Wahl zum Europaparlament teilnehmen. Die Frist für den EU-Austritt wurde inzwischen bis 31. Oktober verlängert.

Farage fordert Mitspracherecht bei Austrittsverhandlungen

Nach dem starken Abschneiden seiner Partei pocht Farage auf ein Ausscheiden seines Landes aus der EU bis zur derzeitigen Frist - im Zweifel auch ohne Vereinbarungen über das künftige Verhältnis Großbritanniens zur Staatengemeinschaft. "Wenn wir nicht zu diesem Termin gehen, können Sie mit einer neuen Überraschung der Brexit-Partei bei den nächsten Parlamentswahlen rechnen."

Farage forderte darüber hinaus ein Mitspracherecht bei den Verhandlungen über Großbritanniens EU-Ausstieg. "Wir sollten jetzt zum Team gehören, das ist ziemlich klar", sagte er.