Ein Bus auf einer verschneiten Straße bei Kaprun in Österreich, am Rand stehen Menschen mit Snowboards

Wintereinbruch in Europa Lawinengefahr und Verkehrschaos

Stand: 02.12.2023 12:20 Uhr

Nicht nur in Deutschland hat es heftig geschneit - ein halber Meter Schnee fiel in der Nacht auch in der Alpenregion. Es kam zu Staus und Unfällen, Behörden warnen vor Lawinen. In Schottland war der Flugverkehr zeitweise unterbrochen.

Ergiebiger Schneefall hat das öffentliche Leben in mehreren Teilen Nord- und Mitteleuropas eingeschränkt. In Teilen Österreichs und der Schweiz herrscht die zweithöchste Lawinenwarnstufe. Wie in Deutschland kam es dort zu Verkehrsproblemen. Diese wurden auch aus Tschechien gemeldet, ebenso Stromausfälle. Der Flughafen im schottischen Glasgow stellte seinen Flugverkehr zeitweise ein.

In den Hochlagen der Bundesländer Tirol und Vorarlberg sei die vierte Warnstufe ausgerufen worden, teilten die Behörden mit. In der Schweiz sei in Graubünden und im Wallis die Lawinengefahr im hochalpinen Gelände groß, so das Institut für Schnee- und Lawinenforschung. Im österreichischen Tirol gab es auf der Straße und im Bahnverkehr Probleme. Zudem fiel mancherorts der Strom aus, weil Bäume auf die Leitungen stürzten.

Der Verkehrsclub ÖAMTC berichtete vor allem an der Alpennordseite und am Alpenostrand von tiefwinterlichen Fahrbahnverhältnissen. Viele Hauptverbindungen waren nur schwer passierbar, es kam immer wieder zu Staus und Unfällen. Auch Autobahnen waren betroffen. In der Nacht waren in der Schweiz und Westösterreich im Gebirge vielerorts rund 50 Zentimeter Schnee gefallen.

Zwei Menschen stapfen im Morgengrauen durch das verschneite Zürich

Für Zürich war es der erste Schnee der Saison.

Schneenotstand in Südböhmen

Starke Schneefälle haben auch in Tschechien zu Verkehrsproblemen und Stromausfällen geführt. Hunderte Räumfahrzeuge waren im Dauereinsatz. In der Verwaltungsregion Südböhmen an der Grenze zu Bayern wurde der Schneenotstand ausgerufen. Dort war über Nacht rund ein dreiviertel Meter Neuschnee gefallen. Auf der Autobahn D1 zwischen Prag und Brünn (Brno) bildete sich nach einem Lkw-Unfall ein rund 20 Kilometer langer Stau.

Mehr als 15.000 Haushalte waren nach Angaben der Energieversorger ohne Strom, nachdem schwerer Nassschnee Freileitungen beschädigt hatte. Im Zugverkehr kam es auf mehreren Strecken wegen umgestürzter Bäume zu Sperrungen und Behinderungen. Die Fußball-Erstligaspiele zwischen Jablonec und Teplice sowie zwischen Ceske Budejovice (Budweis) und Hradec Kralove wurden wegen der Witterungsbedingungen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Ein schneebedecktes Auto steht auf einer Straße in der Nähe von Volary in Tschechien

Eingeschneit: die Region nahe des südböhmischen Volary.

Warnungen für England und Schottland

Der Flughafen in der schottischen Stadt Glasgow stellte seinen Betrieb wegen starker Schneefälle vorübergehend ein. Der Schneefall sei stärker gewesen als vorhergesagt, hieß es zur Begründung in einer Mitteilung des Glasgow Airports auf X. "Unsere Winter-Teams haben die ganze Nacht hindurch gearbeitet und wir hoffen, den Betrieb so bald wie möglich wieder aufnehmen zu können", heiß es weiter. Dies ist einem neueren Eintrag zufolge bereits der Fall.

Fluggäste wurden gebeten, sich bei ihrer Airline über Aktualisierungen zu informieren. Der britische Wetterdienst Met Office hatte Warnungen vor Eis und Schnee für Teile Schottlands sowie die gesamte Ostküste Englands und den Südwesten Englands ausgegeben.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 02. Dezember 2023 um 03:15 Uhr und die Tagesschau um 12:00 Uhr.