Das russische Landungsschiff "Nowotscherkassk" (Archivbild)

Angriff auf Krim-Hafen Ukraine attackiert russisches Kriegsschiff

Stand: 26.12.2023 14:07 Uhr

Die Ukraine hat erneut die von Russland annektierte Halbinsel Krim angegriffen. Dabei wurde auch ein russisches Kriegsschiff beschädigt oder möglicherweise sogar zerstört.

Bei einem ukrainischen Luftangriff auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim ist das russische Kriegsschiff "Nowotscherkassk" getroffen worden. Über die Schwere der Schäden infolge des Angriffs machen die Ukraine und Russland unterschiedliche Angaben.

Am Morgen hatte der von Russland eingesetzte Gouverneur auf der Krim, Sergej Aksjonow, auf Telegram mitgeteilt, dass die ukrainische Luftwaffe die auf der Halbinsel liegende Hafenstadt Feodossija angegriffen habe. Mehrere Gebäude seien beschädigt worden. Es habe mindestens ein Todesopfer und zwei Verletzte gegeben. Das Hafengebiet sei abgesperrt worden, mehrere Bewohner hätten ihre Häuser verlassen müssen.

"Russische Seite hat den Angriff bestätigt", Judith Schacht, ARD Kiew, über den ukrainischen Angriff auf Krim

tagesschau24, 26.12.2023 15:00 Uhr

Zuvor hatte die Ukraine bekannt gegeben, dass bei dem Angriff auch die "Nowotscherkassk" getroffen und zerstört worden sei. Laut der Luftwaffe wurde vermutet, dass das Schiff Drohnen an Bord gehabt habe, mit denen Angriffe auf die Ukraine verübt werden sollten.

Keine Angaben zum Ausmaß der Schäden

Kurz darauf wurde der Angriff auf das Landungsschiff mittels Lenkraketen vom Verteidigungsministerium in Moskau bestätigt. Allerdings machte das Ministerium keine Angaben zum Ausmaß der Schäden, die auf dem Schiff und im Hafen von Feodossija entstanden waren. Kremlsprecher Dmitri Peskow gab an, dass der russische Präsident Wladimir Putin über den Angriff informiert worden sei.

Ukraine will Krim "von russischer Besetzung befreien"

Vonseiten Russlands hieß es, die beiden ukrainischen Kampfflugzeuge, die die Attacke geflogen hätten, seien abgeschossen worden. Das wiederum wurde von ukrainischer Seite bislang nicht kommentiert.

Das ukrainische Verteidigungsministerium würdigte im Kurznachrichtendienst X die eigene Luftwaffe. Sie habe "gute Arbeit" geleistet. Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, dankte der Luftwaffe für die Vergrößerung der "russischen Unterwasserflotte".

Die zur Ukraine zählende Krim wurde 2014 von Russland völkerrechtswidrig annektiert. Nach Ausbruch des russischen Angriffskrieges hat sich die ukrainische Regierung unter Selenskyj auch zum Ziel gesetzt, die Krim "von der russischen Besetzung zu befreien". Die Halbinsel ist wichtig für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine: Von dort werden viele Kampfdrohnen gestartet, es sind viele Kampfflugzeuge und Kampfhubschrauber stationiert und Nachschublinien verlaufen über die Krim. Teile der russischen Schwarzmeerflotte wurden als Vorsichtsmaßnahme gegen ukrainische Angriffe inzwischen in weiter entfernte Häfen verlegt.

Rebecca Barth, ARD Kiew, tagesschau, 26.12.2023 11:18 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete am 26. Dezember 2023 Inforadio um 12:01 Uhr und die tagesschau um 13:15 Uhr.