Die Trägerrakete vom Typ Sojus-2.1b mit der Raumsonde "Luna-25" an Bord steht am Startplatz auf dem Weltraumbahnhof Wostotschny.

Russische Mondmission Zwischenfall bei Raumsonde "Luna-25"

Stand: 19.08.2023 22:53 Uhr

Russlands Raumfahrtbehörde hat eine "außerplanmäßige Situation" bei ihrer Raumsonde gemeldet. Spezialisten seien nun damit beschäftigt, die Ursache zu ermitteln. "Luna-25" soll eigentlich in zwei Tagen auf dem Mond landen.

Zwei Tage vor der geplanten Landung auf dem Mond hat es an der russischen Raumsonde "Luna-25" nach Angaben aus Moskau einen unerwarteten Zwischenfall gegeben. In Vorbereitung auf das baldige Aufsetzen auf der Mondoberfläche sollte die Sonde am Samstag um 14.10 Uhr Moskauer Zeit (13.10 Uhr MESZ) in eine neue Umlaufbahn des Erdtrabanten eintreten, wie die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mitteilte.

"Während der Operation kam es an Bord der automatischen Station zu einer außerplanmäßigen Situation, die es nicht erlaubte, das Manöver unter den vorgegebenen Parametern auszuführen", hieß es. Spezialisten seien nun damit beschäftigt, den Vorfall zu untersuchen und die Ursache zu ermitteln. Weitere Details wurden nicht genannt. Die Sonde soll kommenden Montag auf dem Mond aufsetzen. Ob es nun dabei bleibt, ist noch unklar.

Sonde startete vor einer Woche

"Luna-25" ist Teil des russischen Mondprogramms, das die Errichtung einer eigenen Raumstation dort bis 2040 vorsieht. Die Sonde war vor mehr als einer Woche ins All gestartet und trat am vergangenen Mittwoch in eine Umlaufbahn um den Mond ein. Seitdem suchte der 1.800 Kilogramm schwere Flugkörper russischen Angaben zufolge nach einem geeigneten Landeplatz. Am Donnerstag präsentierte Roskosmos ein Foto der Mondoberfläche, das die Sonde aufgenommen habe.

Eigentlich hätte "Luna" schon lange unterwegs sein sollen. Der erste geplante Starttermin einer Mondsonde war 2012. Im vergangenen Jahr dann wurde für Mai erneut ein Start anvisiert, der sich dann aber wegen technischer Probleme wieder verzögerte. Ursprünglich arbeitete Roskosmos mit der europäischen Raumfahrtagentur ESA an dem Mondprogramm. Nach Russlands Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 beendete die ESA jedoch die Zusammenarbeit mit Moskau.