Papst Franziskus bei der Ostermesse auf dem Petersplatz.

Feierlichkeiten im Vatikan Ostermesse vor Zehntausenden Gläubigen

Stand: 31.03.2024 11:03 Uhr

Trotz seiner angeschlagenen Gesundheit hat der Papst die Ostermesse gefeiert. Der 87-Jährige eröffnete den Gottesdienst auf dem Petersplatz. Später folgen Osterbotschaft und Segen.

Zum Höhepunkt der Osterfeierlichkeiten hat Papst Franziskus auf dem Petersplatz in Rom die große Messe zum Ostersonntag gefeiert. Das Oberhaupt der katholischen Kirche stand der traditionellen Ostermesse zwar offiziell vor, zelebriert wurde sie allerdings von einem hochrangigen Geistlichen. Etwa 30.000 Menschen waren zu Beginn der Messe auf dem Vorplatz des Petersdoms. Der 87-Jährige erreichte den Altar im Rollstuhl und blieb während des Gottesdienstes sitzen.

Unter großem Jubel wurde Franziskus nach der Messe mit dem Papamobil an den Menschenmassen vorbeigefahren - viele Gläubige riefen laut "Viva il Papa!" (Es lebe der Papst). Bei Temperaturen bis zu 20 Grad mit starkem Wind war der Platz gut gefüllt. Wie in jedem Jahr wurde der Petersplatz mit zahlreichen Blumen und Pflanzen geschmückt. 

Am Mittag hält er seine Osterbotschaft vom Balkon des Petersdoms aus und spendet den Segen "Urbi et orbi" (der Stadt Rom und dem Erdkreis). Die Messe ist der Höhepunkt der Osterfeiertage.

Papst feiert Ostermesse auf dem Petersplatz

Christina Metallinos, ARD Rom, tagesschau, 31.03.2024 12:20 Uhr

Sorge um Gesundheitszustand

Der Papst ist gesundheitlich angeschlagen. Seine Teilnahme an der traditionellen Kreuzweg-Prozession am Kolosseum in Rom hatte er daher am Karfreitag kurzfristig abgesagt, was Spekulationen über seinen Gesundheitszustand angeheizt hatte.

Freude und Hoffnung

Am Samstagabend aber hielt der 87-Jährige im Rollstuhl sitzend vor rund 6.000 Gläubigen die Predigt im Petersdom. Er sprach darin von den "Mauern des Egoismus und der Gleichgültigkeit" in der Welt und der "Sehnsucht nach Frieden, die durch die Unbarmherzigkeit des Hasses und die Grausamkeit des Krieges gebrochen wird".

Ungeachtet weltpolitischer Krisen rief er zu Freude und Hoffnung auf. Diese Krisen seien "Felsbrocken des Todes", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche im Petersdom in Rom. Das Osterfest soll nach Franziskus' Worten die Menschen ermutigen und Hoffnung spenden: "Dies ist die Macht Gottes: der Sieg des Lebens über den Tod, der Triumph des Lichts über die Finsternis, das Wiederaufblühen der Hoffnung inmitten der Trümmer des Scheiterns." Nach der Karwoche sei die Osternacht Anlass zur Freude.

Hartnäckige Atemwegsinfektion

Für den Papst bedeuten die Ostertage eine gesundheitliche Strapaze. Er leidet seit Monaten unter den Folgen einer hartnäckigen Atemwegsinfektion. Langes Sprechen fällt ihm erkennbar schwer. Bei öffentlichen Auftritten mussten zuletzt oft seine Mitarbeiter die vorbereiteten Texte vortragen. 

Im vergangenen Jahr - kurz vor Ostern - plagte ihn schon eine Bronchitis, wegen der er für einige Tage im Krankenhaus behandelt werden musste. Wenige Monate später musste Franziskus am Bauch operiert werden. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Papst nach der überstandenen Bronchitis kurzfristig auf die Teilnahme an der Kreuzwegandacht am Kolosseum im Freien verzichten müssen. Es war damals das erste Mal seit Beginn seines Pontifikats im Jahr 2013, dass ein Kreuzweg ohne Franziskus stattfand.

Elisabeth Pongratz, ARD Rom, tagesschau, 31.03.2024 11:40 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete am 31. März 2024 BR24 um 09:01 Uhr und die tagesschau um 12:20 Uhr.