Logo der Wagnergruppe auf einer Flagge

Russische Söldnergruppe Großbritannien will Wagner zu Terrorgruppe erklären

Stand: 06.09.2023 10:22 Uhr

Die Wagner-Gruppe kämpft seit Jahren im Interesse Russlands, unter anderem in der Ukraine. Sie sei an Folterungen sowie Morden beteiligt, erklärte die britische Regierung - und will die Söldner als Terrorgruppe einstufen.

Die britische Regierung will die russische Söldnertruppe Wagner zu einer Terrororganisation erklären. Ein entsprechender Gesetzentwurf soll dem Parlament in London vorgelegt werden, teilte das Innenministerium mit. Damit wird eine Mitgliedschaft und Unterstützung der Söldnergruppe strafbar und ihr Vermögen kann beschlagnahmt werden.

"Wagner ist eine gewalttätige und zerstörerische Organisation, die als militärisches Instrument des Russlands von (Präsident) Wladimir Putin im Ausland fungiert", sagte Innenministerin Suella Braverman. Die Privatarmee sei an Plünderungen, Foltern und barbarischen Morden beteiligt. Ihre "Einsätze in der Ukraine, im Nahen Osten und in Afrika sind ein Gefahr für die weltweite Sicherheit", so Braverman. "Sie sind schlicht und einfach Terroristen."

Braverman folgte mit ihrem Schritt einer Empfehlung des Auswärtigen Ausschusses im Unterhaus vom Juli. Der Ausschuss hat der Regierung vorgeworfen, die von Wagner ausgehende Gefahr unterschätzt und heruntergespielt zu haben.

London verhängte bereits Sanktionen gegen Prigoschin

Wagner wurde vom Geschäftsmann Jewgeni Prigoschin befehligt, der vor wenigen Wochen bei einem Flugzeugabsturz in Russland ums Leben kam. Die Gruppe spielte seit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 eine wichtige Rolle. Ihr werden Kriegsverbrechen vorgeworfen - auch in anderen Ländern zum Beispiel in Afrika, in denen sie im Einsatz ist.

Gegen Prigoschin selbst und mehrere seiner wichtigsten Kommandeure hatte Großbritannien bereits - wegen seiner Beteiligung an Russlands Krieg gegen die Ukraine - Sanktionen verhängt.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 11. Mai 2023 um 12:41 Uhr.