Mehrere Lachgaskartuschen und ein leerer Luftballon liegen auf einer Straße in London.

Missbrauch als Partydroge Großbritannien verbietet Besitz von Lachgas

Stand: 18.10.2023 15:03 Uhr

Wer Lachgas inhaliert, erlebt einen kurzen Rausch. Vor allem junge Menschen greifen deshalb in Großbritannien zur Lachgaskartusche. Die Polizei verzeichnet immer mehr Fälle. Nun wird der Besitz verboten.

In Großbritannien darf man künftig kein Lachgas mehr besitzen, weil es als Droge missbraucht werden kann. Vom 8. November an ist der Besitz der Substanz strafbar, Wiederholungstätern drohen bis zu zwei Jahre Haft, wie die britische Regierung mitteilte. "Ich halte mein Versprechen ein, antisoziales Verhalten mit der gebotenen Dringlichkeit auszumerzen", sagte Premierminister Rishi Sunak.

Dritthäufigste Droge unter jungen Menschen

Lachgas, chemisch Distickstoffoxid, ist laut dem britischen Innenministerium die am dritthäufigsten konsumierte Droge unter 16- bis 24-Jährigen. Beim Inhalieren des Gases erleben die Konsumenten einen kurzen Rausch. Der Polizei würden immer mehr Vorfälle gemeldet, bei denen Lachgas eine Rolle spiele, etwa "einschüchternde Versammlungen" sowie weggeworfene Kartuschen auf den Straßen.

Von dem Verbot ausgenommen sind Personen, die einen berechtigten Grund für die Nutzung haben. Die Regierung nannte etwa Einsätze als Schmerzmittel während der Wehen und in der Gastronomie, wo Lachgas zum Beispiel als Treibmittel für Sahnespender genutzt wird.

Auch andere Länder verschärfen Regeln

Wer Lachgas verbotenerweise besitzt, soll neben einer Haftstrafe aber auch eine Geldstrafe in unbegrenzter Höhe, eine sichtbare Gemeinschaftsstrafe oder eine Verwarnung erhalten können.

Großbritannien ist nicht das erste Land, das die Regeln für Lachgas verschärft. Auch die Niederlande haben Verkauf und Besitz bis auf Ausnahmen verboten, Dänemark verschärfte seine Vorgaben. Die EU warnte schon im vergangenen Jahr vor möglichen gesundheitlichen Folgen des Konsums. In Deutschland sind Lachgaskartuschen für Sahnespender frei verkäuflich.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete MDR aktuell am 25. Oktober 2023 um 06:20 Uhr.