Weinbauern fordern Subventionen gegen die Überproduktion von Wein in der Region Bordeaux; 6.12.22

Winzer für Stilllegungsprämie Eine Million Hektoliter Bordeaux zu viel

Stand: 06.12.2022 18:46 Uhr

Die Winzer in der französischen Region Bordeaux haben ein Problem: Sie produzieren zu viel. Darum wollen sie jetzt Anbauflächen stilllegen und verlangen zum Ausgleich staatliche Prämien.

Für viele Weintrinker ist der Bordeaux der Rotwein schlechthin. Winzer in der westfranzösischen Region haben nun für Stilllegungsprämien demonstriert, da sie ihren Wein nicht mehr loswerden. Rund 1000 Weinbauern beteiligten sich in Bordeaux mit ihren Traktoren an einem Protestzug, berichtete der Sender France 3.

Sie forderten einen Sozialplan für den Weinanbau in der Region und eine Prämie von 10.000 Euro pro Hektar, wenn sie die Weinreben herausreißen, um etwas anderes anzubauen. Es gebe eine Überproduktion, der Weinkonsum in Frankreich sei zurückgegangen und die Preise gesunken.

"Wir haben eine Million Hektoliter zu viel"

Die Winzer fordern in Frankreichs größter herkunftsgeschützter Anbauregion das Stilllegen von 15.000 der 110.000 Hektar Anbaufläche, und zwar mit staatlicher Unterstützung. "Wir haben eine Million Hektoliter zu viel, das Angebot entspricht nicht mehr der Nachfrage", sagte der Sprecher der protestierenden Winzer, Didier Cousiney, dem Sender.

Die Weinbauern sähen sich mit sinkenden Verkaufszahlen und einer Verschlechterung ihres Rufs konfrontiert, da ihre Weine als zu teuer oder nicht umweltfreundlich genug angesehen würden. Ausgenommen von den Problemen, zu denen auch steigende Erzeugerkosten kämen, seien nur die Spitzenweine.

Languedoc und Bouches du Rhône ebenfalls betroffen

Ein 900-Liter-Fass Wein werde heute für etwa 600 Euro verkauft, "oder gar nicht mehr, weil es niemand haben will", während "etwa 1200 Euro benötigt werden, um die Produktionskosten zu decken", meinte Cousiney. Das Anbaugebiet um Bordeaux sei nicht alleine betroffen. "Auch die Regionen Languedoc und Bouches du Rhône haben Alarm geschlagen."

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete das Europamagazin am 09. Oktober 2022 um 12:45 Uhr.