Mao Ning

Mutmaßlicher Agent China weist Spionagevorwürfe aus London zurück

Stand: 11.09.2023 16:18 Uhr

Ein chinesischer Spion im britischen Parlament? Eine Sprecherin des Außenministeriums in Peking hat jetzt entsprechende Vorwürfe aus London scharf zurückgewiesen. Der Verdächtige beteuerte währenddessen seine Unschuld.

China hat britische Vorwürfe zu einem möglichen Spionagefall im Parlament des Vereinigten Königreichs zurückgewiesen. Der Vorwurf, China betreibe Spionageaktivitäten gegen Großbritannien, sei ohne Grundlage und China weise das zurück, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Mao Ning, in Peking.

"Wir fordern Großbritannien auf, damit aufzuhören, falsche Informationen, politische Manipulation und böswillige Verleumdungen gegen China zu verbreiten", erklärte Mao weiter.

Mitarbeiter hatte Zugang zu einflussreichen Politikern

Die britische Polizei hatte einen mutmaßlichen chinesischen Spion festgenommen, der für den wissenschaftlichen Dienst des britischen Parlaments gearbeitet und Zugang zu einflussreichen Politikern hatte. Wie die "Sunday Times" berichtete, wurde auch ein weiterer Mann im Zusammenhang mit dem Fall festgenommen. Scotland Yard bestätigte beide Festnahmen.

Der Zeitung zufolge handelte es sich bei dem wissenschaftlichen Mitarbeiter um einen Briten, der in China gelebt und gearbeitet hatte. Er soll jahrelang Einfluss auf die britische China-Politik genommen haben.

Der Verdächtige beteuerte in einem Schreiben seiner Anwälte seine Unschuld, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. "Ich habe meine bisherige Karriere damit verbracht, andere über die Herausforderungen und Bedrohungen durch die Kommunistische Partei Chinas aufzuklären." Die Festnahme war bereits im März dieses Jahres erfolgt.

Treffen am Rande des G20-Gipfels

Der britische Premier Rishi Sunak und Chinas Ministerpräsident Li Qiang hatten am vergangenen Wochenende in Indiens Hauptstadt Neu-Delhi ein Treffen am Rande des G20-Gipfels. Laut Angaben des Regierungssitzes Downing Street äußerte Sunak "seine erheblichen Sorgen über chinesische Einmischung in die parlamentarische Demokratie des Vereinigten Königreichs".

Peking bestätigte das Treffen. Die beiden hätten dort ihre Ansichten ausgetauscht. "Wir hoffen, dass Großbritannien den politischen Rummel beendet, den Geist des gegenseitigen Respekts und der Gleichbehandlung aufrechterhält und die Entwicklung der Beziehungen zwischen China und Großbritannien in konstruktiver Weise voranbringt", sagte Mao.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 11. Februar 2023 um 10:00 Uhr.