Joe Biden vor dem Weißen Haus in Washington.

Geheimdokumente FBI durchsuchte im November Bidens Büro

Stand: 31.01.2023 22:14 Uhr

Medienberichten zufolge hat das FBI bereits im November Büroräume von US-Präsident Biden in Washington durchsucht. Bisher war nur bekannt, dass die Ermittler in seinem Privathaus in Delaware gefahndet hatten.

Das FBI hat offenbar schon im November ein früheres Büro von US-Präsident Joe Biden in Washington durchsucht. Das berichten mehrere US-Medien, darunter die Sender CBS, CNN und Fox News, übereinstimmend. Demnach durchsuchten die Ermittler die Räume im Penn Biden Center, nachdem Bidens Mitarbeiter dort Anfang November vertrauliche Dokumente gefunden hatten. Bei den Unterlagen handelte es sich um Geheimdokumente aus Bidens Zeit als Vizepräsident.

Es sei unklar, ob bei der FBI-Suche weitere Dokumente entdeckt worden seien, hieß es weiter. Die Durchsuchung sei in Kooperation mit Bidens Team erfolgt, ein Durchsuchungsbefehl sei nicht beantragt worden.

Bisher nur Durchsuchung im Januar bekannt

In den vergangenen Wochen waren mehrfach vertrauliche Unterlagen in privaten Räumen Bidens aufgetaucht - Die erste Tranche war am 2. November in einem verschlossenen Schrank entdeckt worden - kurz vor den Kongresswahlen in den USA. Danach tauchten auch in seinem Privathaus und seiner Garage in Wilmington im US-Bundesstaat Delaware geheime Unterlagen auf. Im Januar hatte das FBI dann Bidens Haus durchsucht.

Dass die Ermittler auch schon zuvor das Büro in Washington durchsucht hatten, war bislang nicht bekannt.

Biden wegen mangelnder Aufklärung in der Kritik

In dem Fall kommen immer wieder neue Details ans Licht. Biden und das Weiße Haus stehen deswegen in der Kritik. Das Weiße Haus betont, Bidens Anwälte hätten nach dem ersten Fund umgehend das Nationalarchiv informiert. Die Öffentlichkeit erfuhr aber erst im Januar davon, als der Sender CBS darüber berichtete. Als Reaktion auf die erste Entdeckung suchten Bidens Mitarbeiter dann auch an anderen Orten.

Sonderermittler untersucht Vorfälle

Justizminister Merrick Garland hat inzwischen einen Sonderermittler damit beauftragt, die Vorfälle zu untersuchen. Für den Präsidenten sind die Enthüllungen politisch sehr heikel, denn es ist nicht erlaubt, vertrauliche Regierungsunterlagen nach dem Ausscheiden aus einem Amt privat zu lagern. Dafür ist in den USA das Nationalarchiv zuständig.

Auch bei seinem Vorgänger Donald Trump waren geheime Unterlagen gefunden worden, Biden hatte ihn dafür kritisiert.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete MDR aktuell am 13. Januar 2023 um 06:00 Uhr.