Vulkanausbruch in Indonesien Sorgen auf Sulawesi
In Indonesien ist der Vulkan Ruang nahe der Insel Sulawesi ausgebrochen. Lava, Rauch und Gestein werden immer mehr zum Problem für die Bewohner der Region. Noch immer gibt es eine Tsunami-Warnung.
Es sind wackelige, aber spektakuläre Bilder, die Einwohner von Booten aus mit ihren Handys einfangen. Der Himmel ist schwarz, davor der Vulkan. Er speit Feuer in die Luft, Blitze machen das Szenario gespenstisch. Die Menschen sollen das Gebiet verlassen.
Nord Sulawesi ist dünn besiedelt. Dörfer werden mit Booten angesteuert. Mal sind es 20 Menschen, die einsteigen, mal 50. Junge Menschen tragen Alte, die nicht mehr laufen können auf die schaukelnden Holzboote. Taka ist ein örtlicher Fischer. Er hilft dabei, so viele Menschen wie möglich wegzubringen, erzählt er der Nachrichtenagentur AFP.
Gesteinsbrocken schlagen in Dächer ein
Taka hat in der Nacht beobachtet, wie der Vulkan Feuer und Gesteinsbrocken in die Luft geschossen hat. "Sie sind in Dächer eingeschlagen. Lava hat sich den Berg runter ergossen." Normalerweise laufe die Lava aus einer Richtung den Berg hinunter. "Dieses Mal kam Sie aus vier bis fünf Richtungen", berichtet der Fischer.
Bilder bei Tageslicht zeigen, wie große Rauchwolken aus dem Vulkan Ruang herausquellen. In Nord Sulawesi gibt es ein kleines Gefängnis. Auch das wurde von Gesteinsbrocken getroffen. "Unser Team evakuiert das Gefängnis. Es sind 28 Leute, 11 Bedienstete. Der Rest sind Gefangene", erklärt Ikram Al Ulah vom Rettungsdienst.
Retter: "Die Menschen hatten Panik"
Der Ruang befindet sich auf einer kleinen Insel. Auf der Nachbarinsel Tagulandang leben etwa 20.000 Menschen. In der Nacht zum Donnerstag sei Chaos ausgebrochen, als kleinere Gesteinsbrocken vom Himmel fielen, sagt Jandry Paendong von der örtlichen Such- und Rettungsbehörde. "Die Leute sind schon von selbst geflohen. Sie hatten Panik. Wir sorgen dafür, dass niemand zurückbleibt."
Der nächste kleine Flughafen ist gesperrt, obwohl er mehr als 100 Kilometer entfernt ist. Die Landebahn ist leer, in der Abflughalle sind Dutzende Reisende gestrandet. Laut Flughafenverwaltung ist zu viel Vulkanasche in der Luft: "Wir haben 33 Flüge gecancelt. Das betrifft Linien,- Charter und Frachtverbindungen. Mehr als 3000 Menschen sind betroffen."
Gefahr von einem Tsunami
Die Behörden warnen vor einem möglichen Tsunami. Gefahr droht also nicht nur aus der Luft. Wenn die Vulkanmasse ins Meer stürzt, könnte das eine riesige Welle auslösen. 2018 hatte ein Ausbruch eines anderen Vulkans einen Tsunami verursacht. Mehr als 400 Menschen kamen ums Leben.
Aktuell gibt es keine Meldungen über Verletzte oder gar Tote, der Schaden wirkt übersichtlich. Doch die Menschen sind in Sorge. Das südostasiatische Indonesien mit seinen mehr als 17.000 Inseln liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring. Dort stoßen mehrere Erdplatten zusammen.
Am "Pazifischen Feuerring" kommt es immer wieder zu Erdbeben.