Zwei Apache-Hubschrauber der US-Armee parken auf einem Übungsfeld in Yeoncheon, nahe der Grenze zu Nordkorea.

Militärübung "Freedom Shield" USA und Südkorea starten Manöver

Stand: 13.03.2023 09:28 Uhr

Südkorea und die USA haben ihre größten gemeinsamen Militärübungen seit fünf Jahren gestartet. Mit dem zehntägigen Manöver reagieren beide Staaten auf die verstärkten Aggressionen Nordkoreas. Pjöngjang antwortet mit Waffentests.

Mit einem großangelegten Manöver haben die USA und Südkorea ihre umfangreichsten gemeinsamen Militärübungen seit Jahren begonnen. Die Übung trägt den Namen "Freedom Shield" ("Freiheitsschild"). Sie umfasst eine Computersimulation und mehrere kombinierte Feldübungen. Der Einsatz soll mindestens zehn Tage dauern und ist eine Antwort auf die verstärkten Aggressionen Nordkoreas.

Genaue Details zum Ablauf der Übungen sind nicht bekannt. Es wurde jedoch vermeldet, die Computersimulation sei darauf ausgelegt, die Verteidigungs- und Reaktionsfähigkeit vor dem Hintergrund zunehmender Nukleardrohungen aus Nordkorea und anderer sich verändernder Sicherheitsumfelder zu stärken. Ziel sei es, die "erweiterte Abschreckung" der USA gegen die Bedrohung durch Nordkorea zu demonstrieren.

In einer Mitteilung des US-Militärs hieß es, die Feldübungen sollten die Zusammenarbeit der Armeen beider Länder in der Luft, an Land, auf dem Meer, im Weltraum, im Cyberbereich und mit Blick auf Spezialoperationen verbessern. Zudem wolle man dadurch Taktiken, Techniken und Verfahren optimieren.

Pjöngjang fürchtet Invasion

Nordkorea hatte nach eigenen Angaben bereits vor dem Beginn der Übungen zwei strategische Marschflugkörper von U-Booten aus abgefeuert. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA verlief der Test erfolgreich, die Geschosse hätten ihre vorgesehenen Ziele erreicht. Der Raketentest sei ein Ausdruck der "Entschlossenheit Nordkoreas" in einer Situation, in der "die US-Imperialisten und die südkoreanischen Marionettentruppen immer unverhohlener in ihren anti-nordkoreanischen Manövern werden".

Pjöngjang hatte im Vorfeld gewarnt, die Manöver Seouls und Washingtons könnten als "Kriegserklärung" aufgefasst werden. Nordkorea betrachte derartige Militärübungen als Testlauf für eine mögliche Invasion, um einen Regimewechsel anzustoßen. KCNA legte zudem nahe, dass Nordkorea beabsichtige, die getesteten Raketen mit atomaren Sprengköpfen zu bestücken. Erst Ende vergangenen Jahres hatte der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un sein Land zur Atommacht erklärt.

Nordkoreas Korean Central News Agency (KCNA) veröffentlichte Bilder, wie die Marschflugkörper von einem U-Boot aus abgefeuert wurden. Die Aufnahmen lassen sich nicht unabhängig auf Echtheit überprüfen.

Nordkoreas Korean Central News Agency (KCNA) veröffentlichte Bilder, wie die Marschflugkörper von einem U-Boot aus abgefeuert wurden. Die Aufnahmen lassen sich nicht unabhängig auf Echtheit überprüfen.

Spannungen nehmen zu

Die militärischen Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich zuletzt erheblich verschärft. Die kommunistische Führung in Pjöngjang droht immer wieder mit einer militärischen Eskalation in der Region und auch darüber hinaus.

Die kürzlich getesteten Marschflugkörper wären etwa in der Lage, mehr als zwei Stunden in der Luft zu bleiben. Der Waffentest veranschauliche, dass Japan und damit US-Militärstützpunkte in Okinawa in Reichweite der getesteten Geschosse lägen, sagte Kim Dong Yub, ein Professor an der Universität für Nordkorea-Studien in Seoul.

Kathrin Erdmann, Kathrin Erdmann, ARD Tokio, 13.03.2023 15:33 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 13. März 2023 um 07:00 Uhr.