Polizisten stehen in der Nähe des Ortes, wo sich der Zug-Unfall in Peking ereignete.

Dichtes Schneetreiben Viele Verletzte bei U-Bahn-Unfall in Peking

Stand: 15.12.2023 10:08 Uhr

Bei einem Unfall auf einem verschneiten Streckenabschnitt der Pekinger U-Bahn sind mehr als Hundert Menschen verletzt worden. Starke Schneefälle hatten bereits in mehreren Regionen Chinas zu Verkehrsbehinderungen und Schulschließungen geführt.

Bei einem Unfall in der Pekinger U-Bahn sind mehr als Hundert Menschen verletzt worden. Wie staatliche chinesische Medien berichteten, war es in der Hauptverkehrszeit am Donnerstagabend auf einem verschneiten oberirdischen Streckenabschnitt zu einem Auffahrunfall gekommen.

Ersten Ermittlungen zufolge hatten sich die letzten beiden Waggons einer U-Bahn entkoppelt. Augenzeugen berichteten, viele Menschen seien bei dem Aufprall gestürzt.

102 Menschen mit Knochenbrüchen

Insgesamt wurden laut dem Staatssender CCTV 515 Menschen zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Bei 102 Menschen wurden demnach Knochenbrüche festgestellt. Inzwischen konnten 423 Menschen das Krankenhaus wieder verlassen. 67 waren noch in Behandlung, 25 weitere standen noch unter Beobachtung.

Der Unfallhergang ist noch nicht abschließend geklärt. Laut Staatsmedien gehen die Behörden vorläufig davon aus, dass das schneebedeckte, rutschige Gleis zu einem missglückten Bremsmanöver und im Folgenden zu dem Aufprall und der Entkopplung der Waggons führte.

Laut Augenzeugen fielen Leute von ihren Sitzen und Scheiben zerbrachen, als die zwei Waggons aufeinanderprallten. Die Menschen saßen den Angaben zufolge bis zu einer Stunde in den Waggons fest, bis Rettungskräfte sie befreiten.

Schulschließungen und Straßensperren

Schwerer Schneefall hatte in Teilen Nord- und Zentralchinas bereits am Mittwoch zu Schulschließungen und Straßensperrungen geführt. Auch einige Zugverbindungen fielen aus. Es war bereits der zweite Schneesturm binnen einer Woche, der die betroffenen Gebiete traf.

Arbeiter räumen Schnee, im Hintergrund ein chinesicher Tempel.

Stadtarbeiter räumten Schnee auf einem Weg in der Nähe der Verbotenen Stadt in Peking (Foto vom Montag).

Mehrere Zugverbindungen aus Peking und der nordwestlichen Region Xinjiang wurden abgesagt, teils wegen der Schneefälle, teils wegen starker Winde. Mehr als 100 Abschnitte von Autobahnen und anderen Straßen in etwa einem halben Dutzend Provinzen wurden gesperrt. Besonders betroffen war die Provinz Shanxi.

Auf den Schnee sollte nach Einschätzung der Meteorologen bittere Kälte folgen. Es wurde vorhergesagt, dass die Temperaturen im Norden der Volksrepublik sinken, während eine Kaltfront von Xinjiang im Westen ostwärts zieht, die Peking bis zum Wochenende erreichen sollte.

Benjamin Eyssel, ARD Peking, tagesschau, 15.12.2023 10:28 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 15. Dezember 2023 um 10:00 Uhr.